Öffentliche Räume:Hamburg, meine oh-so-saubere Perle

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Blick auf die Elbphilharmonie in Hamburg. Es herrscht ein zähes Ringen um Reinheit, Sicherheit, Lebensqualität in den unübersichtlichen Häusermeeren der Großstädte. (Foto: dpa)

Rot-Grün will Millionen für ein "sauberes und sicheres" Hamburg ausgeben. Wie soll das große Reinemachen gelingen, ohne Obdachlose und Drogensüchtige zu verdrängen?

Von Thomas Hahn, Hamburg

Die alte Dame vom Hansaplatz grüßt den frühen Abend. Stolz steht sie auf ihrem Sockel am großen Brunnen im Hamburger Stadtteil St. Georg, den der Bildhauer Engelbert Peiffer einst im Auftrag der Hanseatischen Baugesellschaft fertigte. Und am liebsten würde man sie bitten herunterzusteigen, um was zu erzählen über ihr Leben als Statue am bekanntesten Hamburger Problemplatz. Ihre Schönheit und die Hässlichkeit des urbanen Alltags sind ein lebendiger Kontrast. Früher waren mehr Drogenabhängige da, heute kommen die Trinker; einer liegt auf dem Pflaster vor den Stufen, das von Glassplittern übersät ist. Aber wer darüber nörgeln will und auch beanstandet, dass ein paar Pappbecher stehen geblieben sind am Brunnen, den könnte St. Georgs alte Dame beruhigen. Es war hier schon schlimmer.

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