Nach Hackerangriffen:Betreiber nehmen Peerblog vom Netz

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"Damit bleibt peerblog.de faktisch offline": Nach nicht einmal einer Woche haben die Betreiber die Unterstützerseite für Kanzlerkandidat Steinbrück vom Netz genommen. Die offizielle Begründung: Hackerangriffe und technische Probleme.

Klicken Sie sich in unserer interaktiven Grafik durch Steinbrücks und Merkels innere Zirkel.

Peerblog ist down. Nach nicht einmal einer Woche haben die Betreiber den Blog abgeschaltet. Auf Twitter hieß es am Abend "#PeerBlog ist Geschichte."

Die Düsseldorfer Agentur des Medienberaters Karl-Heinz Steinkühler begründet den Schritt in einer Pressemitteilung mit heftigen Hackerangriffen:

"Die technische Analyse hat ergeben, dass die Cyber-Angriffe durch Massenfragen von sogenannten Zombies (infizierte Rechner unbeteiligter Personen) ausgelöst worden sind. Hinter den Virus- und Trojaner-Attacken steckt die Hacker-Gruppe "T3AM M3DUSA", die auf Twitter ankündigte, den PeerBlog auf Dauer anzugreifen. Damit bleibt peerblog.de faktisch offline. Wir sehen uns deshalb gezwungen, die Website vom Netz zu nehmen."

In der Pressemitteilung werden rechtliche Schritte angekündigt. Das Twitterprofil von @T3AMM3DU5A ist mittlerweile gesperrt.

Karl-Heinz Steinkühler hatte Peerblog am Samstag als Unterstützung für den SPD-Spitzenkadidaten Steinbrück gestartet - mit dessen Einwilligung. Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete wenig später, fünf Unternehmer würden die Seite mit einem sechsstelligen Betrag unterstützen. Dass die Namen der Spender anonym blieben, rief heftige Kritik hervor.

Steinbrück bestritt zunächst die Spender zu kennen, sein Sprecher bestätigte jedoch das Gegenteil: Auf Anfrage von SZ.de hatte Michael Donnermeyer sich folgendermaßen geäußert: "Der Peerblog ist natürlich mit Wissen des Kandidaten eingerichtet, er kennt auch eine Reihe der Unterstützer, ob er alle kennt, kann ich nicht abschließend sagen." Schließlich schaltete sich die Bundestagsverwaltung ein und kündigte an, Peerblog auf Parteienfinanzierung hin zu überprüfen.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück
:Kavallerist mit losem Mundwerk

Er stellte die Schweiz mit Burkina Faso auf eine Stufe, die eigenen Genossen nannte er "Heulsusen". Peer Steinbrück war nie um einen Spruch verlegen. Nicht als Ministerpräsident von NRW, nicht als Finanzminister - und auch als Kanzlerkandidat der SPD wird er es nicht sein. Die zehn schönsten Zitate des gebürtigen Hamburgers.

Am Mittwochabend legten Netzaktivisten den Blog lahm: Eine Stunde lang war Peerblog nicht zu erreichen. Betroffen waren auch die Seiten der SPD und der Piratenpartei.

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