Nach Anschlägen in Paris:Verwirrung um IS-Drohvideo gegen New York

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Ein Officer der Anti-Terror-Einheit der New Yorker Polizei steht vor dem französischen Generalkonsulat in Manhattan. (Foto: AFP)
  • Ein Drohvideo der IS-Miliz kursiert im Internet und nennt New York als Anschlagsziel. Die darin gezeigten Bilder sind jedoch älter.
  • In Honduras werden fünf Syrer verhaftet, die mit gefälschten griechischen Pässen in die USA einreisen.
  • Alle Texte und Analysen rund um die Anschlagserie in Paris finden Sie hier.

IS-Video nennt New York als Anschlagsziel

Die radikal-islamische IS-Miliz hat nach Angaben der New Yorker Polizei (NYPD) ein neues Video veröffentlicht, in dem die US-Metropole als potenzielles Anschlagsziel auftaucht. Allerdings liege "derzeit keine gegenwärtige oder konkrete Drohung gegen die Stadt" vor, erklärte der stellvertretende Polizeichef Stephen Davis.

Dies gelte auch für die USA insgesamt, sagte die Anti-Terror-Beraterin von Präsident Barack Obama, Lisa Monaco, dem Sender MSNBC. Weder gegen Washington noch gegen andere Landesteile liege eine "glaubwürdige Drohung" vor. Am Montag war in einem IS-Video mit einem Anschlag in der US-Hauptstadt gedroht worden.

Bilder sind mindestens sieben Monate alt

Wie ernst der Clip zu nehmen ist, lässt sich nicht sagen, zumal es sich um eine Art Remix bekannten Materials handelt. Nach Angaben der auf die Beobachtung extremistischer Internet-Seiten spezialisierten Analysefirma "Site" enthält der etwa sechsminütige Clip Aufnahmen von New York, die aus einem bereits im April veröffentlichten IS-Video stammten. Diese Einschätzung wird auch von anderen Websites bestätigt, die die Social-Media-Aktivitäten der IS-Miliz beobachten.

Das Video-Material sei nicht vollkommen neu, bestätige aber dennoch, "dass New York nach wie vor ein Top-Terrorziel ist", sagte NYPD-Mann Davis. In dem Video würden überwiegend Szenen aus Paris gezeigt, sowie Frankreichs Präsident Francois Hollande. Die französische Hauptstadt war am vergangenen Freitag Schauplatz einer Anschlagsserie, bei der 129 Menschen getötet wurden.

Fünf Männer aus Syrien mit gestohlenen griechischen Pässen verhaftet

In Honduras sind fünf Syrer sind wegen versuchter Einreise mit gestohlenen griechischen Pässen festgenommen worden. Den Männern werde Nutzung falscher Dokumente vorgeworfen, sagte Polizeisprecher Anibal Baca der Nachrichtenagentur AP. Demnach war die Gruppe am Vortag am Airport von Tegucigalpa nach einem Hinweis von Interpol in Gewahrsam genommen worden. Sie hatten offenbar versucht, Fotos von sich anstelle der Originaldokumente in die Pässe anzubringen.

Die internationale Polizeiorganisation hatte die Spur der Männer von Syrien bis in den Libanon, die Türkei und über Brasilien, Argentinien, Costa Rica sowie Honduras verfolgt. Die syrischen Staatsbürger hätten angedeutet, in die USA weiterreisen zu wollen, sagte Baca.

Honduras gilt für Migranten mit Ziel USA als wichtiges Transitland. Dass die Syrer mit den gestohlenen Pässen in die USA hätten einreisen können, ist jedoch unwahrscheinlich. Beamte der amerikanischen Zoll- und Einwanderungsbehörde scannen die Ausweispapiere jedes Reisenden und haben Zugriff auf Informationen über gestohlene Pässe.

© SZ.de/AP/Reuters/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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