Militärparade in Moskau:Tschechiens Präsident setzt sich doch nicht neben Putin

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  • Der tschechische Präsident Miloš Zeman lenkt im Streit um seine Reise zur Siegesfeier in Moskau am 9. Mai ein.
  • Zeman wird nicht an der Militärparade zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes teilnehmen.
  • Die Pläne hatten eine Kontroverse ausgelöst und für heftigen Streit zwischen Zeman und dem US-Botschafter in Prag, Andrew Schapiro, gesorgt.

Tschechiens Präsident Zeman nimmt doch nicht an Militärparade teil

Kommt er? Kommt er nicht? Das ist die Frage, an der sich ein heftiger Streit zwischen dem tschechischen Präsidenten Miloš Zeman und dem US-Botschafter in Prag, Andrew Schapiro, entzündet hatte.

Denn eigentlich wollte Zeman zur großen Siegesfeier am 9. Mai nach Moskau reisen - anders als die meisten westlichen Politiker, die wegen des Ukraine-Konflikts der Gedenkveranstaltung fernbleiben. Zemans Pläne hatten eine Kontroverse ausgelöst und Schapiro aufs Äußerste erzürnt.

Jetzt lenkt Zenman tatsächlich ein. Er werde nun doch nicht an der Militärparade zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes auf dem Roten Platz teilnehmen, teilte ein Sprecher des Linkspolitikers am Freitag mit. Während der Parade werde Zeman nun einen Kranz in der russischen Hauptstadt niederlegen, hieß es. Dabei sei auch der slowakische Ministerpräsident Robert Fico zugegen. Eine Sprecherin Ficos wollte das aber auf Anfrage am Freitag nicht bestätigen.

Tschechischer Ministerpräsident begrüßt das Einlenken Zemans

Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka begrüßte das Einlenken Zemans als "vernünftigen Schritt". Damit sei der Weg frei für die Zustimmung seiner Regierung zu der Moskau-Reise, teilte der Sozialdemokrat mit. Die Christdemokraten als Juniorpartner hatten angedroht, die Finanzierung zu blockieren, falls Zeman an der umstrittenen Militärparade teilnehmen sollte.

Zeman folgt Einladung nach Polen

Anlass der Feierlichkeiten in Moskau ist der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Wegen des Ukraine-Konflikts werden die meisten westlichen Politiker der Veranstaltung am 9. Mai fernbleiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird einen Tag später einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten in Moskau niederlegen.

Bereits am 7. Mai wird Zeman zu einer Gedenkveranstaltung auf der Westerplatte in Polen reisen. Er folge damit einer Einladung seines Amtskollegen Bronislaw Komorowski, teilte der Sprecher des Präsidenten mit. Auf der Halbinsel bei Danzig waren - kurz nach einem Luftangriff auf die polnische Stadt Wielun - die ersten Schüsse des Zweiten Weltkriegs gefallen.

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