Kubicki gegen Rösler:Gemeint und gemein

In einem Interview stellt Wolfgang Kubicki erneut den FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler infrage. Seine Botschaft ist klar: Wer einen anderen Parteichef will, soll bei der Landtagswahl 2013 in Niedersachsen nicht FDP wählen.

Nico Fried

Das mag jetzt komisch klingen, aber auf Wolfgang Kubicki ist Verlass. Sein Angriff kommt vielleicht ein bisschen früh, war aber zu erwarten. Der Chef der schleswig-holsteinischen FDP-Fraktion hat in einem Interview seinen Parteichef Philipp Rösler infrage gestellt und hinterher gesagt, so habe er es nicht gemeint.

Schwieriges Paar - Kubicki hat erneut Parteichef Philipp Rösler infrage gestellt. (Foto: dapd)

Das erinnert an den Dezember 2010, als Kubicki die FDP mit der DDR im Endstadium verglich, damit den damaligen Parteichef Guido Westerwelle infrage stellte, aber behauptete, so habe er das nicht gemeint.

Westerwelle blieb damals nur noch fünf Monate Parteichef, was nicht an Kubicki lag, sondern vor allem an Westerwelle selbst. Und Rösler? Es entspricht zwar der Logik parteipolitischer Machtverhältnisse, dass Röslers Zukunft vom Ausgang der Niedersachsenwahl Anfang 2013 abhängt, dem letzten Test vor der Bundestagswahl.

Da hat Kubicki nur gesagt, was in der FDP jeder weiß, sogar Rösler. Aber es ist von besonderer Qualität, auf diesen Zusammenhang so vehement hinzuweisen und zugleich dem möglichen Nachfolger Christian Lindner zu huldigen.

Man kann Kubicki eigentlich nur so verstehen, dass er die Landtagswahl zu einem Referendum gegen Rösler machen will. Wer einen anderen Parteichef will, soll in Niedersachsen nicht FDP wählen. Das ist Kubickis Botschaft. Auch wenn er wohl sagen würde, er habe es nicht so gemeint.

© SZ vom 02.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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