Kritik an US-Außenpolitik:Clinton gibt Obama Mitschuld am Aufstieg der Dschihadisten

Positioniert sich Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin? Offiziell ist noch nichts. (Foto: Bloomberg)

Wie würde eine Präsidentin Clinton handeln? Noch hat sich die frühere US-Außenministerin nicht dazu geäußert, ob sie 2016 kandidieren wird. Doch in einem Interview grenzt sie sich deutlich von Obamas Außenpolitik ab.

  • Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton macht Präsident Barack Obama mitverantwortlich für Erfolge der Islamisten im Irak.
  • Beobachter vermuten, dass Clinton sich erneut um die Präsidentschaft bewerben wird - und sich nun positioniert.

Clinton kritisiert Außenpolitik Obamas

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Das People-Magazin nimmt sie aufs Titelbild, Putin schimpft über sie, ihre Gegner beginnen schon mit einer Schmutzkampagne, inklusive Rollator: Hillary Clinton ist überall. Nächste Woche erscheint ihre Autobiographie - Anlass für Amerika, über Clintons präsidiale Ambitionen, ihr Alter und ihr Verhältnis zu den Medien zu diskutieren.

Von Matthias Kolb

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat Präsident Barack Obama für den Aufstieg der Dschihadisten in Syrien und im Irak mitverantwortlich gemacht. Clinton sagte in einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit dem Monatsmagazin The Atlantic, die US-Regierung habe die Oppositionellen in Syrien vernachlässigt und nicht frühzeitig bewaffnet. Dies habe zu einem Machtvakuum geführt, das die Dschihadisten nun gefüllt hätten.

Als Außenministerin während Obamas erster Amtszeit hatte sich Clinton ohne Erfolg für eine Bewaffnung der syrischen Oppositionellen eingesetzt. Sie bescheinigte Obama, "unwahrscheinlich intelligent" und "nachdenklich" zu sein. Zugleich kritisierte sie sein außenpolitisches Vorgehen als streckenweise zu vorsichtig. Die USA müssten eine zusammenhängende Strategie erarbeiten, um der Gefahr des islamistischen Terrorismus zu begegnen, sagte die 66-Jährige auf das Erstarken der Rebellen vom Islamischen Staat (IS) im Irak und Syrien.

Neuer Anlauf für Präsidentschaftsbewerbung?

US-Experten sind zunehmend überzeugt davon, dass sich Hillary Clinton 2016 erneut um das Präsidentenamt bewerben wird. 2008 war sie Obama im Vorwahlkampf der Demokraten unterlegen. In der Folge war die frühere First Lady vier Jahre lang Außenministerin unter Obama.

Offizell will Clinton bis Ende des Jahres über eine neue Bewerbung ums Präsidentenamt nachdenken. Mit ihrer kürzlich erschienenen neuen Autobiografie "Hard Choices" und einer Reihe von Interviews scheint sie sich nach Meinung von Experten jedoch bereits für den Wahlkampf zu positionieren.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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