Bürgerkrieg in Syrien:Rebellen erobern wichtigen Luftwaffenstützpunkt

Syrische Aufständische haben einen wichtigen Stützpunkt der Armee eingenommen. Es seien viele Soldaten der syrischen Armee getötet worden, zudem seien zahlreiche Soldaten am Morgen geflohen.

Syrische Rebellen haben laut Aktivisten den wichtigsten Militärflughafen im Norden des Landes vollständig eingenommen. Die tagelangen Kämpfe um den Luftwaffenstützpunkt Taftanas seien beendet, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Es seien viele Soldaten der syrischen Armee getötet worden. Zudem seien zahlreiche Soldaten am Morgen geflohen.

Es wäre die bedeutendste Eroberung eines Luftwaffenstützpunktes durch Aufständische seit Beginn des Konflikts mit den Truppen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Laut Beobachtungsstelle bietet die Basis normalerweise Platz für 60 Hubschrauber. Assads Truppen hätten aber nur die rund 20 Helikopter, die nicht mehr fliegen könnten, zurückgelassen. Von Taftanas aus waren Kampfflugzeuge gestartet, die Angriffe in der Provinz Idlib flogen.

Am Mittwoch hatte die Beobachtungsstelle mitgeteilt, dass an dem Flughafen die oppositionellen Islamistengruppen Ahrar al-Tscham und Al-Nosra-Front kämpften. Assads Luftwaffe habe daraufhin ihren eigenen Stützpunkt bombardiert. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein breites Netzwerk aus Aufständischen und Medizinern im Land, ihre Angaben lassen sich kaum nachprüfen.

Ein Szenario wie im Irak will die syrische Opposition nach einem Sturz von Präsident Baschar al-Assad unbedingt vermeiden. Dort war nach dem Einmarsch der US-Truppen 2003 das komplette Staatswesen zusammengebrochen, was anschließend zu großen Problemen geführt hatte. Die Nationale Syrische Koalition erklärte am Donnerstagabend, die Behörden sollten nach dem erwarteten Umsturz weiterarbeiten. Dabei wolle man auch Funktionäre einbeziehen, "die sich noch nicht öffentlich vom Regime distanziert haben".

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: