Kommunalwahlen in Frankreich:Rechtsextreme Front National legt zu

Front National-Chefin Marine Le Pen bei den Kommunalwahlen in Frankreich. Ihre Partei konnte zulegen. (Foto: REUTERS)

Denkzettel für Präsident Hollande: Während die rechtsextreme Front National nach ersten Hochrechnungen teils deutliche Erfolge erzielen konnte, stehen Hollandes Sozialisten in einigen Städten auf der Kippe. Die Wahl gilt im wirtschaftlich angeschlagenen Frankreich als Gradmesser für die Regierung

Zum Auftakt der französischen Kommunalwahlen hat die rechtsextreme Front National (FN) teils deutliche Erfolge erzielen können. Im nordfranzösischen Hénin-Beaumont lag der FN-Kandidat Steeve Briois nach ersten Hochrechnungen am Sonntag mit 49 Prozent in Front. Auch in Béziers, Avignon oder Perpignan sah das Institut Ipsos-Steria die Rechtsextremen vorn.

Für die Sozialisten von Präsident François Hollande stehen laut Hochrechnungen einige Städte auf der Kippe, darunter etwa Reims, Saint Etienne, Amiens und Pau.

Parteichefin Marine Le Pen sprach von einem "außerordentlichen" Stimmenzuwachs für die Front National. "Die Franzosen habe sich ihre Freiheit wiedergeholt", sagte Le Pen am Sonntagabend im Sender TF1. Um in den Städten auch tatsächlich den Bürgermeister zu stellen, müssen die Kandidaten, die im ersten Wahlgang keine 50 Prozent erreichen, sich in einer zweiten Runde kommenden Sonntag durchsetzen.

Die Sprecherin der sozialistischen Regierung, Najat Vallaud-Belkacem, sagte im Sender France 2, ihre Partei werde "alles tun" um zu verhindern, dass ein FN-Kandidat ein Rathaus gewinne. Die FN hofft auf zehn bis 15 Bürgermeisterposten.

Wie erwartet zeichnete sich ein Rückgang der Wahlbeteiligung ab. Sie liegt nach Schätzungen vermutlich bei 60 Prozent, 2008 waren es noch 66,5 Prozent. Die Wahl galt vor dem Hintergrund schlechter Wirtschaftswerte und Rekordarbeitslosigkeit als Stimmungstest für die Regierung von Präsident Hollande. Auch die konservative UMP stand zuletzt wegen innerparteilicher Streitereien und Affären in der Kritik.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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