Kaputte Infrastruktur:Trittin fordert Ausweitung der Lkw-Maut auf Landstraßen

Hier zahlen Lkw schon Maut: Auf der Bundesstraße 50 zwischen Rhgeinfällen und dem Flughafen Hahn (Foto: dpa)

Ob Ausländer oder nicht - Lasterfahrer müssen für die Benutzung deutscher Autobahnen zahlen. Manche weichen deshalb auf Landstraßen aus. Der Grünen-Spitzenkandidat Trittin fordert nun eine Ausweitung der Lastwagen-Maut für bestimmte Strecken. Einen Vorschlag seines Stuttgarter Parteifreunds Kretschmann weist er hingegen zurück.

Das Thema Maut zieht sich durch den Bundestagswahlkampf. CSU-Chef Horst Seehofer macht sich weiterhin für eine Autobahnmaut für Ausländer stark - trotz der expliziten Absage von Kanzlerin Angela Merkel. Nun bringt Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin eine andere Forderung ins Spiel, durch den der kostspielige Erhalt der Straßen unterstützt werden soll: eine Lastwagen-Maut auf bestimmten Landstraßen.

"Ein Viertel der deutschen Brücken sind kaputt - die müssen repariert werden, und die, die sie kaputt gemacht haben, müssen dafür bezahlen", sagte Trittin im ARD-"Morgenmagazin". "Das ist im Wesentlichen der Lkw-Verkehr". Deshalb müsse diese Maut auch auf Strecken erhoben werden, die zurzeit als Ausweichstrecken von Autobahnen dienten. Einer Abgabe für Pkw erteilte Trittin erneut eine Absage. "Wir wollen keine deutschen Autofahrer abzocken."

Gegenüber dem Handelsblatt hatte der Grünen-Politiker zuvor bereits Überlegungen für eine satellitengestützte Maut für alle Autos zurückgewiesen und sich damit gegen Baden-Württembergs grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gestellt. "Ich verstehe, dass Baden-Württemberg wegen Stuttgart 21 dringend nach Geldeinnahmen sucht. Aber Pkw sind nicht für die Schlaglöcher verantwortlich. Zudem wäre eine kilometergenaue Pkw-Abrechnung nötig - dagegen wäre die Überwachung durch die NSA harmlos", so Trittin.

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