Kampf gegen Islamisten in Mali:Frankreichs Außenminister will schnellen Truppenabzug

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Plan erfüllt, nun sollen die französischen Truppen möglichst schnell wieder aus Mali heraus. Frankreichs Außenminister Fabius bekräftigt seine Position und fordert die afrikanischen Staaten auf, die Führung zu übernehmen. Derweil rücken die Truppen weiter vor.

Weiterer Erfolg für die französischen Streitkräfte in Mali: In der Nacht zu Mittwoch rückten sie in die letzte Hochburg der Islamisten vor. Sie hätten Stellung in der Stadt Kidal bezogen, sagte der Sprecher des Generalstabs. Der Präsident der regionalen Versammlung von Kidal sagte: "Das kann ich bestätigen."

Zuvor hatten malische Quellen übereinstimmend erklärt, dass die Franzosen den Flughafen der Stadt eingenommen hätten. Demnach landete eine Militärmaschine auf dem Flughafen, der etwa 1500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako liegt.

"Die Franzosen haben Position bezogen", sagte ein Vertreter der Tuareg-Rebellen Islamische Bewegung für Azawad (MIA). Am Flughafen von Kidal waren zudem nach Angaben von Sicherheitskräften französische Hubschrauber zur Luftüberwachung im Einsatz.

Die französischen Truppen hatten zuvor zusammen mit malischen Einheiten bereits Timbuktu und Gao eingenommen.

Es galt Gao und Timbuktu zu befreien

Der französische Außenminister Laurent Fabius bekräftigte, die französischen Truppen sollten schnell wieder aus Mali abgezogen werden. Es habe zu den Planungen der Regierung in Paris gehört, Gao und Timbuktu zu befreien, sagte Fabius dem Parisien. "Nun müssen die afrikanischen Länder den Stab übernehmen."

Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault sagte, sein Land wünsche "den raschen Einsatz internationaler Beobachter" zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen. Allerdings habe das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) bislang keinen der Berichte bestätigt, nach denen es in den von französischen und malischen Truppen eingenommenen Gebieten Menschenrechtsverletzungen gegeben habe. Einer dieser Vorwürfe bestand darin, dass laut der Internationalen Föderation für Menschenrechte (FIDH) in Sévaré elf Menschen umgebracht worden sein sollen.

Nigrische und malische Truppen hatten am Dienstag nach Berichten von Reportern der Nachrichtenagentur AFP unter Jubelrufen der Bevölkerung auch die Ortschaft Ansongo im Norden des Landes eingenommen. Ein Konvoi von mehr als hundert gepanzerten Fahrzeugen, Gelände- und Lieferwagen mit aufmontierten Maschinengewehren traf am Nachmittag von der nigrischen Grenze kommend in Ansongo ein.

© Süddeutsche.de/AFP/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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