Jüdischer Weltkongress in Budapest:Gericht verurteilt Neonazis wegen Antisemitismus

Ein ungarisches Gericht hat drei Neonazis zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Sie hatten während des Jüdischen Weltkongresses in Budapest rassistische und antisemitische Drohungen ausgestoßen.

Ein Gericht in Budapest hat drei Neonazis wegen antisemitischer Äußerungen zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Die Männer hätten während der Tagung des Jüdischen Weltkongresses vor einem Budapester Innenstadt-Hotel "Sieg Heil!" gerufen und rassistische Drohungen ausgestoßen, als die Delegierten vom Besuch der Synagoge zurückgekehrt seien, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft im ungarischen Radio.

Einen tätlichen Angriff der Neonazis hätten Zivilbeamte der ungarischen Kriminalpolizei abgewendet, fügte sie hinzu. Die drei Verurteilten gehörten zu einer Gruppe von 10 bis 20 Neonazis. Ein Mann muss nun für drei Jahre ins Gefängnis, weil er bereits zuvor eine Bewährungsstrafe wegen eines Drogendelikts erhalten hatte. Die beiden anderen Männer wurden zu jeweils zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Der Jüdische Weltkongress hatte sein jüngstes Plenum in Budapest abgehalten, um auf den wachsenden Antisemitismus in Ungarn aufmerksam zu machen. Die Tagung war am Dienstag zu Ende gegangen.

© Süddeutsche.de/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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