Ihre Post:Israel und Iran: Der richtige Schritt

Der Westen feiert das Atom-Abkommen mit dem Iran. Israel dagegen spricht von einer Gefahr. Welche Haltung ist die richtige? SZ-Leser und -Leserinnen diskutieren über die Hintergründe der Auseinandersetzung.

Erfreuliches Ereignis

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(Foto: dpa)

"Westen feiert Abkommen mit Iran" vom 15. Juli und "Gabriel, peinlich" vom 21. Juli sowie "Gruß vom Planeten Israel" von Eldad Beck vom 23. Juli: Sigmar Gabriel hat als Wirtschaftsminister genau das Richtige getan. Man muss an die Zukunft denken, denn Iran hat gelernt und wird sich gerne nach Westen öffnen. Das bedeutendste und erfreulichste Ereignis in den letzten Jahren ist das weltweit begrüßte Abkommen mit Iran. Da kann der israelische Hardliner Benjamin Netanjahu wettern, so viel er will. Israel hat selbst eine Atombombe und braucht in gewisser Weise Iran nicht zu fürchten. Würde Israel Palästina endlich ein Existenzrecht zugestehen, gäbe es in der Region keine Probleme mehr, und man könnte die Islamisten endlich gemeinsam bekämpfen. Gerd Wenzel, Grünwald Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Die eigene Rolle gefunden

Endlich hat der Westen, und vor allem die deutsche Diplomatie, zu ihrer Rolle gefunden. Nach dem Abkommen mit Iran wäre zu wünschen, dass sich der Westen jetzt dem israelisch-palästinensischen Konflikt widmet. Nicht von Iran, sondern von der eigenen Politik geht die Gefahr für Israel aus. Deshalb sollte man auch hier nicht auf die Einwände der israelischen Regierung eingehen, sondern dafür sorgen, dass die Palästinenser in der Westbank, im Gazastreifen und in Israel dieselben Rechte wie die jüdischen Israelis erhalten. Damit könnte sich auch Israel wieder vor dem eigenen Niedergang schützen. Judith Bernstein, München

Israels Absichten

In seinem Artikel erwähnt Eldad Beck einige Dinge nicht: nicht die 500 000 Israelis, die sich illegal auf palästinensischem Land angesiedelt haben; nicht die israelische Armee, die seit 48 Jahren Palästina besetzt hält und dort nächtliche Razzien und Verhaftungen vornimmt; nicht die Mauer, die tief ins Westjordanland hinein gebaut wurde und palästinensische Bauern von ihren Feldern trennt; nicht die Checkpoints, an denen tagtäglich Tausende Palästinenser gedemütigt werden. Beck spricht von "Friedensbemühungen Israels", will aber nicht wahrhaben, was sich ohne die Befolgung von UN-Resolutionen und ohne die Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten hinter den genannten "Friedensbemühungen" verbirgt: die Absicht, einen gerechten Frieden für Israelis und Palästinenser zu verhindern. Agnes Bennhold, Heidelberg

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