Holocaust:Märchenwelt im Ghetto

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Bilder zum dritten Geburtstag eines kleinen Jungen, gemalt in Theresienstadt: ein anrührendes Bilderbuch aus dem Jahr 1944.

Von Robert Probst

Ein kleiner Bub hüpft fröhlich über eine reich blühende Wiese, die Sonne lacht freundlich, Schmetterlinge und Vögel trudeln durch die Luft, im Hintergrund eine eingefallene Mauer. "Das ist kein Märchen, das ist die Wahrheit", hat der Künstler vorsorglich dazugeschrieben. Denn er wusste es besser, er war gefangen im furchtbaren Alltag des Ghettos Theresienstadt - und der war das genaue Gegenteil von Wiese, Sonne und Schmetterlingen. Aber er wusste auch: Weder Mauern, Stacheldraht, noch ein unmenschliches System können die Gedanken und die Fantasie aufhalten. Und so malte er 1944 für seinen kleinen Sohn ein Buch der Hoffnung und der Menschlichkeit.

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