Das neue Jahr hat für Jeremy Corbyn begonnen, wie das alte geendet hat: mit Kritik von allen Seiten. Die Konservativen werden nicht müde, dem Labour-Chef vorzuwerfen, er sei eine Gefahr für die nationale Sicherheit, weil er gegen die Verlängerung des britischen Atomwaffenprogramms ist. Das Gros in der Fraktion seiner eigenen Partei ist so ziemlich gegen alles, was er tut. Mitglieder des neoliberalen Labour-Flügels stecken der Presse unentwegt, wie furchtbar alles geworden sei, seit der Altlinke Corbyn den Platz an der Parteispitze übernommen habe. In den konservativen Blättern wird Corbyn entweder verhöhnt oder als Stalinist beschrieben, der Großbritannien unterminiere. Selbst dass er kein Fleisch isst und keinen Alkohol trinkt, wird im zum Vorwurf gemacht. Corbyn hat nicht einmal in den liberalen Medien einen guten Stand. Schatten-Finanzminister John McDonnell sagt, noch nie habe ein Politiker eine derart schlechte Presse gehabt. Lediglich der sozialistische Morning Star sei dem Labour-Chef wohlgesonnen.
Großbritannien:Der Prügelknabe
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Labour-Chef Jeremy Corbyn bringt große Teile seiner eigenen Fraktion gegen sich auf. Sogar die Tatsache, dass er Vegetarier ist, wird ihm verübelt.
Von Christian Zaschke, London
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