Gibraltar:EU entlastet Spanien in Streit über Grenzkontrollen

Seit Monaten sorgt ein künstliches Riff vor Gibraltar für Streit zwischen Spanien und Großbritannien. Die Spanier ärgern sich über die Barriere aus Beton vor der Küste, die Briten über die Grenzkontrollen, die Madrid - angeblich deswegen - verschärft haben soll. Jetzt greift die EU-Kommission ein.

Im Streit zwischen der britischen und spanischen Regierung über das britische Überseegebiet Gibraltar hat die EU-Kommission Spanien entlastet. Sie habe keinen Hinweis darauf gefunden, dass die Personen- und Warenkontrollen der spanischen Behörden am Grenzübergang von La Línea de la Concepción die Gesetze verletzt hätten, erklärte die Kommission. Sie stützte sich dabei auf Dokumente beider Seiten.

Die britische Regierung hatte Spanien vorgeworfen, im Gegenzug für die umstrittene Installation einer Betonbarriere vor der Küste von Gibraltar strenge Grenzkontrollen eingeführt zu haben. Das künstliche Riff soll eine Überfischung des Meeres verhindern, doch Spanien kritisiert, dass sie den Lebensunterhalt seiner Fischer gefährde. Madrid wirft Gibraltar außerdem vor, nicht ausreichend gegen den Zigarettenschmuggel über die Grenze vorzugehen.

Die an der strategisch bedeutsamen Meerenge von Gibraltar gelegene Halbinsel war im Jahr 1713 von Spanien dauerhaft an Großbritannien abgetreten worden. Doch fordert Madrid seit langem, dass das wenige Quadratkilometer große Gebiet wieder zurückgegeben werden solle. London will Gibraltar jedoch nur abtreten, wenn die Bewohner dies auch wollen. Diese sind aber mehrheitlich pro-britisch.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: