Gewalt in Unruheprovinz Xingjiang:Zwölf Tote in Westchina

Soldaten patrouillieren im westchinesischen Urumqi am 29. Juni 2013. (Foto: REUTERS)

Explosionen und scharfe Munition: Im westchinesischen Xinjiang sind zwölf Menschen ums Leben gekommen. Sechs davon seien durch ihre eigenen Bomben getötet worden, sechs weitere wurden bei Festnahmen erschossen.

In der westchinesischen Unruheprovinz Xinjiang sind bei einem Gewaltausbruch zwölf Menschen getötet worden. Sechs davon starben nach den örtlichen Behörden durch selbst gezündete Explosionen, sechs weitere durch Schüsse der Polizei. Unbeteiligte seien nicht zu Schaden gekommen. Das teilten örtliche Behörden sowie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mit.

Die Gewalt in Xinhe an der Grenze zu Kirgistan stand offenbar im Zusammenhang mit einer dreifachen Explosion, die das mehrheitlich von muslimischen Uiguren bewohnte Gebiet am Freitagabend erschütterte. Dabei kamen drei Menschen ums Leben. Ob diese in der Zahl von zwölf Todesopfern enthalten waren, war zunächst unklar. Die Polizei sei gegen gewalttätige Ausschreitungen vorgegangen, als "Gesindel" Sprengkörper geworfen habe, hieß es auf dem von der örtlichen Regierung betriebenen Nachrichtenportal Tianshan. Die Polizei habe sechs Menschen getötet und fünf festgenommen. Sechs Menschen seien während des von ihnen begangenen "Vergehens", also durch die Explosionen, ums Leben gekommen.

Am Freitagabend hatte Tianshan gemeldet, bei zwei Explosionen in einem Friseurladen sei ein Mensch getötet worden. Bei der Explosion einer Autobombe kamen demnach zwei Insassen des Fahrzeugs um Leben.

In Xinjiang kommt es seit Jahren immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und Angehörigen der nationalen Minderheit der etwa neun Millionen Uiguren, die sich von der Regierung in Peking unterdrückt fühlt. Die chinesische Führung verweist dagegen darauf, dass die überwiegend muslimischen Uiguren wie andere Minderheiten auch verschiedene Privilegien genössen. Zugleich machte Peking wiederholt militante uigurische Unabhängigkeitskämpfer für "Terrorangriffe" mit zahlreichen Toten verantwortlich.

© Süddeutsche.de/AFP/les - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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