Freihandelsabkommen mit USA:Steinbrück will Gespräche wegen NSA-Affäre unterbrechen

Peer Steinbrück fordert im ARD-Sommerinterview Konsequenzen aus der NSA-Affäre. (Foto: dpa)

Zu viel ist noch ungeklärt in der NSA-Spähaffäre, meint Peer Steinbrück. Deshalb fordert der SPD-Kanzlerkandidat, die Verhandlungen der EU mit den USA über ein transatlantisches Freihandelsabkommen auf Eis zu legen. Steinbrück attackierte auch Kanzlerin Angela Merkel.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich wegen der Spähaffäre um den US-Abhördienst NSA für eine Unterbrechung der Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU ausgesprochen.

"Ich würde die Verhandlungen so lange unterbrechen, bis ich von den Amerikanern weiß, ob deutsche Regierungsstellen und ob auch europäische Einrichtungen verwanzt sind und abgehört werden", sagte Steinbrück am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Er würde auch gerne wissen, ob die USA "wirtschaftsrelevante Daten von deutschen Unternehmen abschöpfen".

Die Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen waren im Juli aufgenommen worden. Schon damals hatte die Spähaffäre die Gespräche überschattet. Steinbrück kritisierte auch die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in dem Skandal. Eine deutsche Regierungschefin könne nicht abwarten, wenn es um millionenfachen Datenmissbrauch gehe, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. In der Affäre sei "vieles offen und bislang nicht aufgeklärt".

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