Frankreich:Berichte: Fillons Wohnung in Paris durchsucht

Die Krise des konservativen französischen Präsidentschaftskandidat François Fillon spitzt sich zu. (Foto: REUTERS)
  • Der Wahlkampf wird immer schwieriger für den konservativen Präsidentschaftskandidaten François Fillon - übereinstimmenden Berichten zufolge wurde seine Pariser Wohnung durchsucht.
  • Fillon wird vorgeworfen, seine Frau zum Schein beschäftigt und öffentliche Gelder veruntreut zu haben.
  • Laut Umfragen hat er nur noch schlechte Chancen auf einen Wahlsieg.

Ermittler haben nach übereinstimmenden Medienberichten die Wohnung des französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon durchsucht. Der Konservative steht wegen des Verdachts der Scheinbeschäftigung seiner Frau auf Parlamentskosten unter Druck.

Die Ermittler hätten sich bereits am Donnerstagvormittag in die Pariser Wohnung des Paars begeben, berichtete die Zeitung Le Parisien unter Berufung auf "übereinstimmende Quellen". Die Durchsuchung wurde der Zeitung Le Journal du Dimanche aus dem Umfeld des Kandidaten bestätigt. Die Polizisten hätten mehrere Dokumente beschlagnahmt. Die Nationale Finanz-Staatsanwaltschaft äußerte sich auf Anfrage nicht und verwies auf das Ermittlungsgeheimnis.

Fillon hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass er für den 15. März von den Ermittlungsrichtern vorgeladen ist. Dabei droht ihm die Eröffnung eines Verfahrens. Die Justiz ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der Hinterziehung öffentlicher Gelder. Penelope Fillon war jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann angestellt.

Fillon weist den Vorwurf einer Scheinbeschäftigung zurück und hält an seiner Kandidatur fest - zum Unmut vieler Parteifreunde, die eine Kandidatur unter diesen Umständen für nicht mehr möglich halten. Fillons Umfragewerte sind seit Beginn der Affäre Ende Januar deutlich zurückgegangen. Nach jetzigem Stand würde er den Einzug in die Stichwahl am 7. Mai verfehlen. Er liegt in Umfragen hinter der rechtsextremen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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