FPÖ-Ball in Wien:Tausende demonstrieren gegen Rechts

Etwa 3000 Österreicher haben in Wien gegen den Akademikerball der rechtspopulistischen FPÖ protestiert. Die Demonstrationen selbst verliefen friedlich. Doch abseits der Routen kam es zu Festnahmen.

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Ein umstrittener Ball der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) hat in Wien heftige Proteste ausgelöst. Mehrere Tausend Menschen zogen am Freitagabend durch die Innenstadt und demonstrierten gegen den von der FPÖ organisierten Akademikerball. Sie versuchten, Besucher auf dem Weg zu der Veranstaltung zu behindern. Mehrere Hundert Polizisten schützten daher die Wege der Veranstaltungsteilnehmer.

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Nach Schätzungen der Polizei waren insgesamt etwa 3000 Demonstranten unterwegs. Die Demos selbst seien ohne Zwischenfälle verlaufen, berichtet Der Standard. Vereinzelte Zwischenfälle habe es aber abseits der Demorouten gegeben.

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Neun Protestierende wurden laut Behördenangaben wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen, zahlreiche weitere seien angezeigt worden. Gegen Mitternacht sei die Lage wieder ruhig gewesen, teilte die Landespolizeidirektion Wien mit. Österreichische Medien berichteten zuvor von bis zu 20 Festnahmen. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Ballgäste und zwei Polizisten verletzt. Unter den Demonstranten waren auch linke Aktivisten aus Deutschland. Sie waren unter anderem mit Bussen aus Berlin, Dresden und Göttingen angereist.

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Der Akademikerball ist eine Nachfolgeveranstaltung des umstrittenen Balls der Burschenschaften. Nach Protesten war diese Veranstaltung im Vorjahr nicht mehr in der Hofburg zugelassen worden. Damals fand der Ball am Holocaust-Gedenktag statt. FPÖ-Chef Heinz Christian Strache hatte für Wirbel gesorgt, als er angesichts der Kundgebungen sagte: "Wir sind die neuen Juden." Kritiker erklärten, die Umbenennung in Akademikerball sei bloßer Etikettenschwindel, die Veranstaltung sei ein Treffen von Rechten und Rechtsextremen.

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Bei den jetzigen Protesten wurde der FPÖ-Politiker Martin Graf nach eigenen Angaben von einem Farbbeutel getroffen. Er sprach von Angriffen eines "linksextremen Mobs". Der Europa-Abgeordnete Andreas Mölzer (im Bild) von der FPÖ sei ebenfalls von einem "Wurfgeschoss" getroffen worden, teilte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky mit.

© Süddeutsche.de/dpa/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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