Finanzen:Trump ist bei der Deutschen Bank hochverschuldet

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US-Präsident Donald Trump hat erstmals einen Einblick in seine Finanzen gewährt. (Foto: dpa)
  • US-Präsident Donald Trump hat beim Office for Government Ethics Unterlagen zu seinen Finanzen eingereicht.
  • Daraus geht hervor, dass er über ein Milliardenvermögen verfügt, aber auch Schulden in Höhe von mehr als 300 Millionen Dollar hat.
  • Die meisten Schulden hat er bei der Deutschen Bank. Diese stehen auch in Verbindung zur Russland-Affäre.

US-Präsident Donald Trump hat einen Einblick in seine Finanzen aus dem Jahr 2016 gewährt. Wie aus am Freitag vom Office of Government Ethics veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, stehen einem beachtlichen Milliardenvermögen Schulden in Höhe von mindestens 315 Millionen Dollar gegenüber. Ein großer Teil der Verbindlichkeiten besteht gegenüber der Deutschen Bank.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass Donald Trump über ein Firmenimperium mit 565 Einzelfirmen herrschte. Die Chefposten hat er abgegeben - die meisten erst am 19. Januar 2017, einen Tag vor seiner Amtseinführung.

Demnach ist auch zu sehen, dass Trump über ein erhebliches Vermögen verfügt - deutlich mehr als eine Milliarde Dollar. Eine klare Aussage darüber ermöglichen die vorliegenden Zahlen aber nicht - auch die genaue Höhe seiner Verbindlichkeiten bleibt vage. Klar ist jedoch, mindestens 130 Millionen Dollar schuldet er der US-Tochter Deutsche Bank Trust Company America. Davon alleine mehr als 50 Millionen für das historische Old Post Office in der Nähe des Weißen Hauses in Washington, das kürzlich in ein Hotel umgewandelt wurde und mit dem er mittlerweile knapp 20 Millionen Dollar verdient hat.

Insbesondere die Schulden bei der Deutschen Bank rückten zuletzt im Zusammenhang mit der Russland-Affäre um Trump ins öffentliche Interesse. Kongressabgeordnete der oppositionellen Demokraten forderten von dem Geldinstitut umfassende Angaben. Sie kritisierten, dass das US-Parlament im Unklaren darüber gelassen werde, ob Kredite an Trump von der russischen Regierung garantiert worden seien. Die Bank lehnte diese Angaben unter Verweis auf Datenschutzgründe ab. In der Russland-Affäre wird mittlerweile auch gegen den US-Präsidenten ermittelt, w ie er selbst auf Twitter bestätigte und dabei von einer "Hexenjagd" sprach.

Aus den veröffentlichten Unterlagen geht auch hervor, dass der Präsident auch mit seinem Domizil Mar-a-Lago in Florida Zugewinne erzielt hat. Dort hatte er schon mehrmals ausländische Staatsgäste untergebracht. Der Umsatz seines Privatclubs verdoppelte sich fast auf gut 37 Millionen Dollar für den Berichtszeitraum von etwas mehr als 15 Monaten, Angaben über den Gewinn gibt es nicht. Die vorangegangene Periode ist mit 18 Monaten etwas länger und deshalb nur bedingt vergleichbar.

Insgesamt legen die Zahlen nahe, dass Trump durch die Steigerung seines Bekanntheitsgrades im Wahlkampf und im Amt Mehreinnahmen bei seinen Geschäften erzielen konnte, vor allem aus seinen Hotels und Golfclubs. Zwar haben seine Söhne Eric und Donald Jr. die Leitung übernommen. Jedoch kritisiert die Ethik-Kommission, dass Trump noch nicht ausreichend mit seiner Unternehmerrolle gebrochen habe.

Das Präsidialamt erklärte, Trump begrüße die Gelegenheit, freiwillig seine persönlichen Finanzen offenzulegen. Normalerweise ist es üblich, dass Präsidentschaftskandidaten bereits im Wahlkampf ihre Steuerunterlagen offenlegen. Die Veröffentlichung dieser wesentlich umfangreicheren Zahlen verweigert Donald Trump aber bislang.

© SZ.de/dpa/Reuters/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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