Wer mit den richtigen Leuten befreundet ist, darf sich fast alles erlauben. Jake Miller zum Beispiel, Typ College-Student, Anfang 20, sportlich, männlich, weiß: Auf seinem Facebook-Profil präsentiert er sich auf einem prominent platzierten Foto mit fünf Freunden, vier davon offensichtlich asiatischer Herkunft. Die jungen Männer und Frauen haben einander die Arme über die Schultern gelegt. Da bleibt kein Zweifel, sie sind befreundet. An ebenso prominenter Stelle seines Profils mokiert sich Miller jedoch über Asiaten. Menschen dieser Herkunft seien generell nervig, überhaupt könne er Asiaten nicht ausstehen, und es lebten sowieso viel zu viele in seiner Gegend. Sofort drängt sich eine Frage auf: Darf man so etwas sagen? Die kurze Antwort lautet: Nein, aber wer sich wie Jake Miller öffentlich mit fremdländischen Freunden zeigt, dem sieht man rassistische Äußerungen über Menschen dieser Herkunft offenbar nach.
Facebook-Test:Moralischer Kredit
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"Viele meiner Freunde sind Ausländer, aber..." Verzeiht man jemandem, der ausländische Freunde hat, eher, wenn er rassistisch über Fremde spricht? Psychologen haben nachgeforscht.
Von Sebastian Herrmann
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