Experiment:Was passiert, wenn man aus der Bibel vorliest und behauptet, es sei der Koran

Ein soziales Experiment in den Niederlanden - mit entlarvendem Ergebnis.

Der Islam steht unter Verdacht. Wieder einmal. Nach den Anschlägen von Paris wird vielerorts über die Lehre des Religionsgründers Mohammed diskutiert.

Selbsternannte Antiislamisten schüren Ängste, besorgte Bürger fragen sich, ob der Islam mit Demokratie und Menschenrechten vereinbar sei. Ob er nicht vielmehr Gewalt predige und Intoleranz schüre. Zwischen Islamisten wie den Anhängern des Islamischen Staats und ihrer radikalen Interpretation des Korans und der Weltreligion Islam mit ihren vielfältigen Ausgestaltungen wird dabei nicht unterschieden. Der Islam sei eine gefährliche Ideologie, so lautet der Kurzschluss von Rechtspopulisten und konservativen Politikern.

Wie weit diese Vorurteile in die Gesellschaft eingedrungen sind, das versucht ein kleines soziales Experiment zu zeigen, das zwei Youtuber in den Niederlanden durchgeführt haben.

"Beide werden mit dem Tod bestraft"

Die beiden Männer lesen Passanten auf der Straße Passagen aus dem Alten Testament der Bibel vor und tun dabei so, als stünden diese brutalen Texte im Koran. "Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft", so lautet beispielsweise eine der vorgelesenen Textstellen (Leviticus 20,13).

Nach ihrer Meinung zu den vermeintlichen Korantexten gefragt, reagieren die Passanten vor allem mit Unverständnis. Ein Mann sagt beispielsweise, der Koran sei einfach "aggressiver".

Als die Fragesteller dann auflösen, dass die Passagen aus der Bibel stammen, ist die Überraschung groß:

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