Emmanuel Macron:Frankreichs Wirtschaftsminister hat seinen Rücktritt erklärt

Emmanuel Macron verlässt die Regierung von François Hollande. Ihm werden höhere Ambitionen nachgesagt: Der Jungstar will wohl Präsident anstelle des Präsidenten werden.

Acht Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich tritt Wirtschaftsminister Emmanuel Macron zurück. Das bestätigte das Präsidialamt. Davor war bereits in mehreren französischen Medien sein Rücktritt angekündigt worden. Dem 38-Jährigen werden Ambitionen auf eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Frühjahr nachgesagt. Aus dem Élyséepalast hieß es, dass sich Macron vollständig seiner eigenen politischen Bewegung widmen wolle. Das bestätigte er bei einer Ansprache am Abend: "Ich will heute eine neue Etappe in meinem Kampf einleiten und ein Projekt aufbauen, das einzig und allein dem Allgemeinwohl dient." Konkrete Pläne für eine Kandidatur verriet er nicht.

Finanzminister Michel Sapin wird Präsident Hollande zufolge die Zuständigkeit für das Wirtschaftsministerium mit übernehmen.

Macron genießt bei Franzosen hohes Ansehen

Der frühere Investmentbanker Macron war vor etwa zwei Jahren überraschend zum Wirtschaftsminister der sozialistischen Regierung in Paris ernannt worden. Im April gründete der parteilose Minister, Verfechter einer unternehmensfreundlichen Wirtschaftspolitik, seine eigene politische Bewegung "En marche!" ("In Bewegung"). Bei den Franzosen genießt Macron, der Mann mit dem gewinnenden Lächeln, hohes Ansehen. Bei den regierenden Sozialisten eckte er aber immer wieder an, unter anderem, weil er die 35-Stunden-Woche offen in Frage stellte.

Frankreich wählt im April und Mai 2017 seinen nächsten Präsidenten. Ob Hollande noch einmal antritt, will er Ende des Jahres entscheiden.

Mit seinem Rücktritt aus der Regierung ebnet sich Macron nun den Weg für einen Antritt. Vergangene Woche hatte bereits Nicolas Sarkozy seine Kandidatur für das Rennen angekündigt.

© SZ.de/AFP/lalse - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Frankreich
:Sarkozy will wieder Präsident werden

Nun ist es offiziell: Nicolas Sarkozy hat seine Kandidatur für 2017 angekündigt. Frankreichs Ex-Staatschef muss sich zuvor aber den Vorwahlen der Konservativen stellen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: