Einreiseverbot für Ausländer:China sperrt Tibet für Touristen

Lesezeit: 1 min

Rund um den chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober bleiben Tibets Grenzen geschlossen. China will keine Touristen einreisen lassen - aus Sicherheitsgründen.

Im Zuge der strengen Sicherheitsvorkehrungen für die Feierlichkeiten zur Gründung der Volksrepublik China vor 60 Jahren verbieten die Behörden ausländischen Touristen die Einreise nach Tibet. Bis zum 8. Oktober dürften Ausländer Tibet nicht besuchen, sagte eine Mitarbeiterin des staatlichen Tourismusbüros der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Angaben zu den Gründen gab es nicht. Touristen, die sich bereits in Tibet aufhielten, dürften aber bleiben, hieß es aus dem Tourismusbüro Tibet.

Bis 8. Oktober dürfen Touristen nicht mehr nach Tibet einreisen. (Foto: Foto: Reuters)

Vertreter der tibetischen Regionalregierung wollten sich nicht zu der Maßnahme äußern. Reiseveranstalter in Tibet sagten, das Einreiseverbot sei bereits in Kraft.

Zu den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Staatsgründung am 1. Oktober gehören umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen. Auf den Straßen von Peking patrouillieren Tausende zusätzliche Polizisten. Anlässlich des Nationalfeiertags sind eine Militärparade, ein Feuerwerk sowie Massenkundgebungen auf dem Pekinger Tiananmen-Platz geplant.

Für die Einreise nach Tibet müssen ausländische Touristen eine Sondererlaubnis beantragen. Die chinesischen Behörden verbieten Urlaubern immer wieder den Zugang zu dem Gebiet, so etwa nach den Unruhen in Lhasa im März 2008 sowie im März dieses Jahres zum 50. Jahrestag des gescheiterten Aufstands der Tibeter gegen China.

Der chinesische Bürgerrechtler Li Datong hat die Führung in Peking scharf kritisiert. Die Tatsache, dass die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Nationalfeiertag schärfer sind als bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr, kommentierte er im Handelsblatt mit den Worten: "Ein kommunistisches System wie China muss in Zeiten großer Feierlichkeiten immer nervös sein." Der Hauptgrund für die scharfen Sicherheitsvorkehrungen sei aber, dass die Gesamtlage in China "nicht mehr stabil" sei - vor allem nach den Ausschreitungen in Tibet und Xinjiang.

© sueddeutsche.de/AFP/AP/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: