Ehemaliger französischer Präsident:Sarkozy muss wegen Bestechungsvorwürfen vor Gericht

Vor Kurzem wurde Frankreichs Ex-Präsident festgenommen, weil der libysche Diktator seinen Wahlkampf finanziert haben soll. Nun wird Sarkozy wegen Korruption angeklagt.

Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy kommt in einer Bestechungsaffäre vor Gericht. Das melden die Nachrichtenagentur AFP und die französische Zeitung Le Monde unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Demnach geht es nicht um die Vorwürfe der Wahlkampffinanzierung aus Libyen, wegen derer Sarkozy vor Kurzem festgenommen und verhört wurde. Stattdessen wirft die Justiz dem 63-Jährigen den Berichten zufolge Korruption vor. Er soll im Jahr 2014 versucht haben, einen Staatsanwalt am Obersten Gerichtshof zu bestechen.

Der konservative Politiker war von 2007 bis 2012 Präsident und ist in mehrere Affären verwickelt. In der Korruptionsaffäre wird er durch abgehörte Telefonate mit seinem Anwalt schwer belastetet, der nun ebenfalls vor Gericht soll.

Vor einer Woche hatte die Justiz bereits wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampfspenden aus Libyen gegen Sarkozy ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Er steht im Verdacht, für den Präsidentschaftswahlkampf 2007 etwa 50 Millionen Euro vom damaligen libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi angenommen zu haben.

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Frankreich
:Sarkozys libysche Affäre

Seit Jahren ermittelt Frankreichs Justiz wegen illegaler Wahlkampffinanzierung gegen Ex-Präsident Sarkozy. Jetzt wurde er in Gewahrsam genommen. Es geht um 50 Millionen Euro des einstigen libyschen Diktators Gaddafi.

Von Lilith Volkert

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