Cyber-Kriminalität:Friedrich warnt vor zunehmenden Hacker-Angriffen

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Die Attacken auf IT-Systeme und mobile Computer werden immer raffinierter. Damit Deutschland digitalen Angriffen in Zukunft besser begegnen kann, eröffnet Innenminister Hans-Peter Friedrich in Bonn ein Cyber-Abwehrzentrum.

Kurz bevor Innenminister Hans-Peter Friedrich in Bonn das Nationale Cyber-Abwehrzentrum offiziell eröffnen wird, hat der CSU-Politiker vor einer wachsenden Gefahr von Cyber-Angriffen in Deutschland gewarnt.

Demo gegen Vorratsdatenspeicherung: Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) im Mai 2011. (Foto: dpa)

"Kritische Infrastrukturen wie etwa die Strom- und Wasserversorgung kommen heutzutage ohne hochmoderne IT-Systeme nicht mehr aus", sagte der CSU-Politiker der Frankfurter Rundschau. "Die Gefahr von Cyber-Angriffen auf diese Systeme wächst ständig." Derartige Attacken könnten immense Schäden anrichten, die erhebliche Teile der Bevölkerung direkt betreffen würden. "Um dies zu verhindern, hat die Bundesregierung eine Cyber-Sicherheitsstrategie entwickelt."

Angriffe auf IT-Systeme habe es zwar schon immer gegeben, "jedoch hat sich deren Intensität und Charakter verändert. Zu der quantitativ hohen Zahl der Angriffe kommt eine neue Qualität zielgerichteter Attacken hinzu", sagte Friedrich.

Mit dem Nationalen Cyber-Abwehrzentrum sollen "in Zukunft Cyber-Angriffe besser analysiert und abgewehrt werden können", wie Friedrich der Zeitung sagte. Das Zentrum soll die Zusammenarbeit staatlicher Stellen im Kampf gegen Bedrohungen aus dem Internet verbessern. Es hat seine Arbeit schon Anfang April aufgenommen. Seitdem sind dort täglich zwischen drei und fünf neue Fälle von Angriffen aller Art auf Computersysteme registriert worden. Federführend ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Im aktuellen Lagebericht IT-Sicherheit 2011, der ebenfalls an diesem Donnerstag vorgestellt wird, heißt es, die Methoden von IT-Angriffen "werden immer raffinierter, und die Abwehr von Angriffen erfordert einen immer höheren Aufwand". In dem Bericht wird laut Financial Times Deutschland vor vermehrten Angriffen aus dem Internet auf mobile Kleincomputer gewarnt. "Eine zunehmende Herausforderung liegt in der raschen Verbreitung von Smartphones, Netbooks und Tablet-PCs, durch die die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle erheblich vergrößert wurde", zitiert die FAZ aus dem Bericht.

Besonders für die Wirtschaft sei der Befund problematisch. "Da immer häufiger wichtige Geschäftsdaten auch von unterwegs genutzt, verarbeitet und über Mobilfunkschnittstellen übertragen werden, rechnet das BSI auch künftig mit einer Zunahme von Angriffen gegen mobile Endgeräte."

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