China und Tibet:Erneuter Angriff auf Tibeter

"Getötet durch Schüsse, obwohl sie ohne Waffen demonstrierten": Bei Protesten in Tibet sind 140 Tibeter getötet worden, sagte der Dalai Lama.

China hat nach Angaben des Dalai Lama erneut auf friedliche Demonstranten in Tibet geschossen. "140 Tibeter sollen getötet worden sein", sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter der Zeitung Le Monde bei seinem Besuch in Frankreich. Diese Angaben seien aber noch nicht bestätigt.

Der Dalai Lama wirft China eine menschenverachtende Politik gegenüber den Tibetern vor. (Foto: Foto:)

Die chinesische Armee habe am Montag in der Region Kham im Osten von Tibet in eine Menge geschossen. Seit Beginn der Proteste gegen China im März hätten "verlässliche Zeugen" von 400 Toten allein in der tibetischen Hauptstadt Lhasa und Umgebung berichtet, sagte der Dalai Lama, der seit Anfang vergangener Woche zu Besuch in Frankreich ist. "Getötet durch Schüsse, obwohl sie ohne Waffen protestierten."

Auch das Verhältnis zwischen Frankreich und China bleibt angespannt. Die Volksrepublik war im Frühjahr gewaltsam gegen tibetische Demonstranten und Menschenrechtsgruppen in Paris vorgegangen. Der Fackellauf mit dem Olympischen Feuer wurde dabei derart gestört, dass er abgebrochen werden musste.

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy machte daraufhin seine Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Sommerspiele in China über Wochen davon abhängig, ob China einen "Dialog" mit den Tibetern aufnehmen würde, reiste vor gut zwei Wochen aber schließlich zu den Feierlichkeiten nach Peking. Gleichzeitig warnte die chinesische Führung den Präsidenten davor, den Dalai Lama während seines Besuches in Frankreich zu treffen.

© AFP/AP/akh/sigi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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