Deutschland 1945 und heute:Aus Ruinen auferstanden

"Wir konnten endlich in Frieden aufbauen" - nach dem Zweiten Weltkrieg lag Deutschland in Trümmern. Heute sind die Spuren der Zerstörung kaum noch zu sehen.

Nach der deutschen Kapitulation 1945 lag Deutschland in Trümmern. In den meisten größeren Städten war die Hälfte der Wohnfläche komplett zerstört. Auf Berlin gingen mehr Bomben nieder als auf jede andere deutsche Stadt. Die Alliierten griffen die Stadt zum ersten Mal am 26. August 1940 an. Sie hofften durch die Angriffe auch Widerstand gegen das Nazi-Regime wecken zu können.

Nach einem Angriff im November 1943 schreibt der Journalist Konrad Warner: "Inmitten dieses Feuers hatte man das Gefühl, die ganze Stadt steht in Flammen (...) Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche war von Flammen eingehüllt, der Ufa-Palast ist nur noch eine Ruine."

Der schlimmste Angriff erfolgt jedoch am 3. Februar 1945. Mehr als 1800 Tonnen Spreng- und mehr als 500 Tonnen Brandbomben fallen auf das Zentrum. 2296 Gebäude werden komplett zerstört. Im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel sagt eine Zeitzeugin: "Das Ende war ein Anfang. So traurig alles war - wir lebten. Wir lebten auf. Wir waren nicht vergrämt, denn wir konnten endlich in Frieden aufbauen. Es ging voran." Am 2. Mai erobert die Rote Armee die deutsche Hauptstadt.

Heute, 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sind Bauten wie der Reichstag oder das Brandenburger Tor komplett wiederaufgebaut. Die im Krieg schwer beschädigte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist heute ein Mahnmal. Wo einst die alliierten Truppen aufmarschieren ließen, fahren heute Mittelklassewagen. Unscheinbar wirkt heute der Ort bei Torgau in Sachsen an dem sowjetische und amerikanische Soldaten zum ersten Mal auf deutschen Boden zusammentrafen.

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