Berlin:Bundesanwaltschaft klagt IS-Terrorverdächtigen an

Der 19-jährige Syrer schloss sich offenbar schon in seiner Heimat dem IS an. In Berlin soll er mögliche Anschlagsziele ausgespäht haben.

Der Generalbundesanwalt klagt einen 19 Jahre alten Syrer an, der für den "Islamischen Staat" (IS) mögliche Anschlagsziele in Berlin ausgespäht haben soll. Der Mann, der bereits seit März in Untersuchungshaft sitzt, soll auch seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert haben, selbst Anschläge zu verüben. Zudem habe er sich als Kontaktmann für etwaige Attentäter in Deutschland zur Verfügung gestellt, wie in Karlsruhe mitgeteilt wurde.

Der Mann war schon im März wegen seiner mutmaßlichen IS-Mitgliedschaft festgenommen worden. Damals hatte es noch geheißen, es lägen keine Anhaltspunkte für konkrete Anschlagspläne oder -vorbereitungen vor.

Er soll in seinem Heimatdorf in Syrien vom Imam der dortigen Moschee für den IS angeworben worden sein, heißt es nun in der Anklageschrift. Spätestens Mitte des Jahres 2013 soll er sich dem IS angeschlossen haben. Der 19-Jährige soll in Syrien unter anderem an der Belagerung des Flughafens Deir ez-Zor durch den IS beteiligt gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass er seine Tätigkeit auch nach der Einreise nach Deutschland fortsetzte.

© SZ.de/dpa/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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