Aufstand gegen Assad:Angeblich drei entführte Iraner in Syrien getötet

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Sie wurden entführt und bedroht - nun sind drei von ihnen angeblich tot. Bei einem Angriff syrischer Regierungstruppen sind nach Darstellung der Rebellen mehrere iranische Geiseln ums Leben gekommen. Immer mehr Menschen flüchten in die Nachbarländer. Westliche Politiker prognostizieren ein baldiges Ende des Regimes.

Drei iranische Geiseln sind nach Angaben syrischer Rebellen bei einem Luftangriff von Regierungstruppen getötet worden, berichtet der arabische Fernsehsender Al-Dschasira. Der Angriff habe sich in der Provinz Damaskus ereignet. Rebellen hatten am Wochenende fast 50 Iraner gefangengenommen, die ein Vertreter der Freien Syrischen Armee als Spione bezeichnete. Amtliche syrische und iranische Medien sprachen dagegen von schiitischen Pilgern, die einen Schrein in der Hauptstadt besuchen wollten.

Kriegsbilder aus Syrien
:Im Gefechtsstaub von Aleppo

Panzer vor zerstörten Wohnblocks, Rebellen mit Kalaschnikows, trauernde Kämpfer mit blutbeschmierter Kleidung. Die Aufnahmen mehrerer Agenturfotografen aus dem umkämpften Aleppo zeigen ein erschütterndes Bild des Bürgerkriegs in Syrien.

Die Entführer hatten zuvor mit der Hinrichtung der Geiseln gedroht, sollten die Artillerieangriffe fortgesetzt werden. Aus Teheran lagen dazu zunächst keine Reaktionen vor. Eine Überprüfung von unabhängiger Seite war nicht möglich. Die islamistische Aufständischen-Gruppe in Damaskus hatte am Samstag 48 iranische Pilger entführt, denen sie unterstellt, feindliche Agenten und Angehörige der iranischen Revolutionsgarden zu sein. Iran ist einer der engsten Verbündeten von Machthaber Baschar al-Assad - die Rebellen bekommen vom iranischen Erzrivalen Saudi-Arabien Geld und Waffen.

Nach UN-Angaben haben inzwischen 40.000 Syrer im benachbarten Königreich vor den Kämpfen in ihrem Heimatland Zuflucht gesucht. Die jordanische Organisation Kitab wal Sunna spricht von mehr als 50.000 Flüchtlingen. Frankreich sendet nun zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge medizinische Hilfe nach Jordanien. Dies habe Staatspräsident François Hollande am Montag entschieden, berichtete der Sender France Info. Französische Militärchirurgen und Ärzte sollten umgehend an die jordanisch-syrische Grenze aufbrechen.

Ziel sei, die Opfer der Kämpfe und die Flüchtlinge zu unterstützen, berichtete der Sender unter Berufung auf ein Communiqué des Elysée-Palastes. Der Schritt erfolge in Absprache mit den jordanischen Behörden. Außenminister Laurent Fabius werde am 15. August nach Jordanien und in andere Länder der Region reisen, hieß es weiter.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/beitz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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