Konflikt in Mali:Ecowas fordert Einsatz deutscher Soldaten

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Derzeit kämpfen in Mali nur einheimische und französische Soldaten gegen die Islamisten. Nach dem Willen von Ecowas-Präsident Outtara soll sich das ändern. (Foto: Fred Dufour/AFP)

Zwei Flugzeuge sind nicht genug: Die Länder der Westafrikanischen Wirtschaftsunion fordern von Deutschland einen größeren Beitrag in der Mali-Krise - auch in Form von Truppen. Außenminister Westerwelle sagt bereits weitere Hilfen zu.

Deutschland soll in der Mali-Krise einen größeren Beitrag leisten. Das fordern die Länder der Westafrikanischen Wirtschaftsunion (Ecowas). "Deutschland muss sich mehr engagieren. Ich meine, auch mit Truppen", sagte der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, der derzeit Ecowas-Vorsitzender ist, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Ein Stück weit entgegen kommt ihm Außenminister Guido Westerwelle. Er hat Mali im Kampf gegen islamistische Rebellen weitere Hilfe zugesagt. "Die afrikanischen Truppensteller brauchen finanzielle Unterstützung. Auf der Geberkonferenz in Addis Abeba Ende des Monats wird Deutschland auch dabei seiner Verantwortung gerecht werden", schrieb Westerwelle in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag.

Neben dem Transport westafrikanischer Truppen nach Mali werde Deutschland zudem mit der Entsendung von Ausbildern helfen, um den europäischen Einsatz zur Schulung der Armee Malis zu unterstützen. Denn die afrikanischen Kräfte zu stärken, heiße auch, Frankreich zu entlasten. Von zusätzlichen Truppen, wie sie sich Outtara wünscht, spricht Westerwelle allerdings nicht.

Die Bundesregierung stehe "in ständigem und engem Kontakt mit unseren Partnern in der Europäischen Union, in Afrika und insbesondere Frankreich", sagte Westerwelle am Sonntag in Berlin. Dabei gehe es um den politischen Austausch, aber auch darum, "im Lichte der Lageentwicklung schnell entscheiden zu können, wo und wie Deutschland weiter unterstützen kann".

"Keine Parallelen" zu Afghanistan

Westerwelle warnt in seinem Beitrag für die Bild vor einem Flächenbrand in Afrika. Die Islamisten seien eine Bedrohung für Afrika, aber auch für Europa. "Mali darf deshalb keine Heimstatt des Weltterrorismus werden", sagte der Minister. Der Regierung in Paris dankte er für das schnelle Eingreifen. Frankreich habe militärische Nothilfe geleistet, als die Existenz Malis auf dem Spiel gestanden habe.

Befürchtungen, Mali könne zu einem zweiten Afghanistan werden, trat Outtara entgegen. "Ich sehe keine Parallelen", sagte Ouattara. Der radikale Islam habe in Mali keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Es gebe nur wenige militante Extremisten in Mali. Die meisten seien Ausländer. Auch gebe es kein Land in der Umgebung, in dem die Extremisten heimlich Unterstützung fänden.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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