Zwischenfälle bei WM-Feiern:Ein Toter bei Messerstecherei unter Fußballfans

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Die letzten Minuten des WM-Finales laufen, als in Bremen mehrere Fußballfans beim Public Viewing aneinandergeraten. Wenig später ist einer von ihnen tot. Auch bei anderen WM-Feiern in Deutschland kommt es zu tragischen Zwischenfällen.

  • Tragische Zwischenfälle bei WM-Feiern: Beim Public Viewing des Finales Deutschland gegen Argentinien wird ein Fan bei einer Messerstecherei getötet.
  • Ein 58-Jähriger stürzt nach dem Endspiel in ein Hafenbecken an der Ostsee und stirbt.
  • In Nordrhein-Westfalen wird eine 23-Jährige während eines Autokorsos angeschossen.
  • Im Rest der Republik feiern Hunderttausende weitgehend friedlich.

Mann bei Public Viewing in Bremen erstochen

Während die letzten Minuten des WM-Finales Deutschland gegen Argentinien liefen, kam es bei einer Public-Viewing-Veranstaltung in Bremen zu einem tödlichen Zwischenfall: Als das WM-Endspiel in die Verlängerung ging, habe es plötzlich einen Bildausfall in dem Bremer Kino gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Die Zuschauer mussten in einen anderen Saal wechseln, wo es zum Streit kam. Ein Mann zückte ein Messer, stach auf einen 19-Jährigen ein und verletzte ihn lebensgefährlich am Oberkörper. Der 23 Jahre alter Bruder des Opfers wurde leicht verletzt.

Kurz nach dem Vorfall konnte nach Polizeiangaben ein 22-jähriger Tatverdächtiger in der Nähe des Kinos festgenommen werden. Er sei ebenfalls verletzt gewesen und daher ins Krankenhaus gebracht worden, wo er bewacht werde, sagte der Sprecher. Sowohl der Tatverdächtige als auch andere Zuschauer werden von der Polizei befragt. Noch ist unklar, was der Grund für den Streit war, ob die Tat im Zusammenhang mit dem Fußballspiel steht oder ob sie einen persönlichen Hintergrund hatte.

Mann stürzt in Hafenbecken und stirbt

In Neustadt (Kreis Ostholstein) an der Ostsee ist ein 58-Jähriger nach dem WM-Finale ins Hafenbecken gestürzt und ums Leben gekommen. Der Mann aus Bremerhaven habe sich das Spiel beim Public Viewing angeschaut, teilte die Polizei in Lübeck mit. Als er danach mit seiner Lebensgefährtin zu seinem Boot im Jachthafen ging, kam er ins Straucheln. Er fiel ins Wasser und prallte gegen ein Beiboot. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der bei der Veranstaltung eingesetzt war, sprang dem Mann noch hinterher, konnte ihn aber nicht mehr retten.

Frau bei Autokorso während WM-Feier angeschossen

In Bergheim bei Köln erlitt eine Frau eine Schussverletzung bei einem Autokorso, mit dem Fans den Finalerfolg feierten. Die 23-Jährige saß am Steuer ihres Autos und war kurz nach Mitternacht mit zwei weiteren Frauen unterwegs. Plötzlich hörten sie einen lauten Knall und bemerkten die Verletzung an der Schulter der Fahrerin, die schwer verletzt ins Krankenhaus kam. Wie weit der Schütze vom Autokorso entfernt war, ob er sich über den Lärm aufregte oder die Frau gezielt angriff, darüber könne man derzeit nur spekulieren, sagte ein Polizeisprecher.

Mann nach Sturz von Wasserturm schwer verletzt

Schwere Verletzungen erlitt ein Mann nach einer Public-Viewing-Veranstaltung am Mannheimer Wasserturm. Der 28-Jährige stürzte nach Polizeiangaben am frühen Montagmorgen von der Empore des Wahrzeichens acht Meter in die Tiefe und musste in eine Klinik gebracht werden.

Kleinere Zwischenfälle bei WM-Feiern bundesweit

Bundesweit feierten Hundertausende den WM-Titel, ohne dass es zu größeren Zwischenfällen kam. Lediglich bei kleineren Auseinandersetzungen musste die Polizei schlichtend eingreifen. In Berlin wurden zwei Polizisten bei Krawallen leicht verletzt, einer der mutmaßlichen Täter wurde festgenommen. In Bremen griff eine Gruppe von 30 bis 40 jungen Männern zwei Streifenwagen an. Danach traten und schlugen sie auf mehrere Passanten ein, die sich zum Schutz in einer Kneipe verbarrikadierten.

In Espelkamp (Landkreis Minden-Lübbecke) setzten Fans bei der Titelfeier ein Wohnhaus mit einer Rakete in Brand. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Der Dachstuhl brannte komplett ab. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 300 000 Euro.

© SZ.de/dpa/AFP/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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