Wetterchaos in Japan:Elf Menschen sterben bei Schneesturm

Tokio am 8. Februar - mehr Schnee gab es in der japanischen Hauptstadt seit Jahrzehnten nicht. (Foto: dpa)

Tokio erlebt die heftigsten Schneefälle seit Jahrzehnten, der Wintereinbruch sorgt in weiten Teilen Japans für Verkehrschaos und Stromausfälle. Elf Menschen hat das Wetter bislang das Leben gekostet.

Ein heftiger Schneesturm in Japan hat laut Medienberichten bereits elf Menschen das Leben gekostet. Landesweit wurden zudem mehr als 1200 Menschen verletzt, wie der Rundfunksender NHK berichtete - viele bei Unfällen auf glatten Straßen, andere seien ausgerutscht oder beim Schneeräumen von Dächern gefallen. Allein in Tokio fielen bis zum Morgen 27 Zentimeter Schnee, so viel wie seit 45 Jahren nicht mehr, teilte die Wetterbehörde des Landes mit.

Für die Hauptstadt wurde erstmals seit 13 Jahren eine Wetterwarnung wegen Schneefalls ausgegeben. Die Behörden riefen die Anwohner auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. In der Stadt Senai im Nordosten des Landes war die Schneedecke sogar 35 Zentimeter hoch. Dort hatte es zuletzt vor 78 Jahren so viel geschneit.

Im gesamten Osten und Nordosten des Landes kam es zu starken Verkehrsbehinderungen. Am Samstag wurden landesweit mehr als 740 Flüge gestrichen, am Sonntag wurden fast 400 Inlandsflüge abgesagt. Die Flughäfen in Hiroshima und Kagawa waren wegen Schnees zwischenzeitlich geschlossen, auch der Bahnverkehr musste teilweise eingestellt werden. Laut NHK saßen am Sonntag fast 5000 Passagiere am Tokioter Flughafen Narita fest, weil keine Bahnen in die Stadt fuhren.

Mehr als 20.000 Haushalte waren am Sonntagmorgen von der Stromversorgung abgeschnitten. Grund für die Ausfälle in der Hauptstadtregion waren nach Angaben des Stromversorgers Tokyo Electric Power wetterbedingte Schäden. Für Sonntag sagte der Wetterdienst weitere Schneefälle im Norden Japans voraus.

© SZ.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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