Unfall:Mindestens drei Tote bei Zugunglück in Belgien

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  • Nahe der belgischen Stadt Lüttich sind zwei Züge aufeinandergestoßen.
  • Die Leichen von drei Passagieren wurden geborgen. Den Behörden zufolge könnten weitere Menschen ihren schweren Verletzungen erliegen.
  • Ein Augenzeuge sprach von "chaotischen Szenen" am Unglücksort.

Bei einem Zugunglück in Belgien sind in der Nacht zum Montag mindestens drei Menschen getötet und neun weitere schwer, teilweise sogar lebensgefährlich, verletzt worden.

Ein Regionalzug sei etwa eine Stunde vor Mitternacht unweit von Lüttich auf einen Güterzug aufgefahren, teilte die belgische Bahngesellschaft SNCB mit. SNCB zufolge entgleisten die zwei vorderen Waggons des Passagierzugs.

Wie es zu dem Unglück nahe dem Ort Hermalle-sous-Huy bei Engis kommen konnte, war auch Stunden nach dem Zusammenstoß noch unklar. Die Nachrichtenagentur Belga berichtet, der Passagierzug habe den auf demselben Gleis verkehrenden Güterzug mit einer Geschwindigkeit von rund 90 Stundenkilometern gerammt. Laut dem Schienennetzbetreiber Infrabel saßen etwa 40 Menschen in den sechs Waggons des Passagierzugs, von denen die vordersten beiden am heftigsten beschädigt wurden.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften sei am Unfallort und werde von Kollegen aus Lüttich unterstützt, hieß es weiter. Es werde noch versucht, eingeschlossene Menschen aus den umgekippten Waggons zu befreien. Dies gestalte sich aber schwierig.

Mutmaßungen über die Unglücksursache

Ein Augenzeuge berichtete dem Nachrichtenportal L'Avenir zufolge von "chaotischen Szenen". Laut dem jungen Mann, der in dem Passagierzug gesessen habe, seien die vorderen beiden Waggons völlig zerstört worden.

Ermittler und Staatsanwaltschaft nahmen Untersuchungen zum Unfallhergang auf. Ein Infrabel-Sprecher wollte zunächst keine Einschätzung dazu abgeben, wodurch das Unglück ausgelöst wurde. Er erwähnte Medienberichten zufolge aber, dass es auf der betroffenen Strecke zuvor einen Blitzeinschlag gegeben habe. Auf der Twitter-Seite von SNCB gab es am Abend einen Hinweis auf eine Signalstörung auf dieser Route. Ob und inwiefern ein Zusammenhang mit der späteren Kollision besteht, war zunächst unklar.

© SZ.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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