US-Bundesstaat Colorado:Dealer verkaufen Crystal Meth aus Imbisswagen

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Ihren Kunden verkauften sie mexikanische Tacos, auf Wunsch mit spezieller Beilage: Drogendealer im US-Bundesstaat Colorado haben aus einem Imbisswagen heraus Crystal Meth unter die Leute gebracht.

  • Dealer im US-Staat Colorado sollen über Wochen die Droge Crystal Meth in Fastfood aus einem Imbisswagen versteckt haben.
  • 17 Menschen müssen sich nun wegen der mutmaßlichen Beteiligung an dem Drogenring vor Gericht verantworten.
  • In den USA steigt die Zahl der Drogentoten auf Rekordhöhe.

Ganz einfach einen "Taco Gourmet" bestellen

Dreizehn Jahre ist es her, da lieferten die Freunde Stefan und Kai mit ihrem Pizza-Service "Lammbock" Pizza Hawaii, Pizza Funghi und auf speziellen Wunsch auch Pizza Gourmet: Bei dieser Spezialität fand der Kunde in einer kleinen Alupackung unter der mittleren Salamischeibe Cannabisprodukte aus eigenem Anbau. Zwar schaffte es die Kiffer-Komödie mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle gar nicht in die amerikanischen Kinos, aber ein Verkäuferteam aus Colorado lässt die Idee vom Fast Food Spezial dort gerade auferstehen.

Mexikanische Tacos verkaufte eine Bande in ihrem Imbisswagen - offiziell jedenfalls. Auf Wunsch aber auch noch mehr: "Kunden konnten einfach zum Food-Truck gehen und zu ihrem Taco eine Beilage Meth bestellen", heißt es bei der Staatsanwaltschaft in Denver. Die Unverfrorenheit der Dealer sei "verblüffend" gewesen.

Trotzdem hörten Ermittler erst über fünf Wochen fünf verschiedene Telefone ab, um den Tätern auf die Spur zu kommen. 25 Kilogramm Crystal Meth konnten sie am Ende beschlagnahmen. 17 mutmaßlich Beteiligte sind inzwischen angeklagt und müssen sich wegen ihres gastronomischen Services vor Gericht verantworten.

"Schlimmste Krise der Geschichte"

Nicht nur der Konsum von Crystal Meth steigt an in Amerika. Insgesamt erleben die USA gerade die "schlimmste Krise der Geschichte" des Drogenkonsums, wie es bei der US-Gesundheitsbehörde CDC heißt. In New York ist die Zahl der Drogentoten zwischen 2010 und 2013 um 41 Prozent angestiegen. Im vergangenen Jahr gab es mehr als zwei Fälle pro Tag. Mit 77 Prozent sei der Großteil der an einer Überdosis gestorbenen Menschen abhängig von Opioiden gewesen. Dazu zählen Schmerzmittel, Methadon und Heroin. Die New York Times meldet, dass so viel Heroin in New York beschlagnahmt wird wie seit 1991 nicht mehr.

© süddeutsche.de/dpa/kfu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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