Urteil in Leipzig:Lebenslange Haft für Dreifachmörder von Groitzsch

Guido N. hat drei Männer erschossen. Aus Notwehr, wie er sagt. Die Staatsanwaltschaft dagegen spricht von einer regelrechten Hinrichtung. Nun wurde der 41-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt.

Für die Morde an drei jungen Männern in der sächsischen Kleinstadt Groitzsch ist der 41-jährige Guido N. aus Bayern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig stellte am Mittwoch zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen.

Der für drei Morde Angeklagte Guido N. verbarg im Gerichtssaal des Landgerichts Leipzig sein Gesicht hinter einem Aktenordner. (Foto: dpa)

Der aus dem oberpfälzischen Cham stammende Mann wurde schuldig gesprochen, im April 2009 und August 2010 in dem kleinen Ort südlich von Leipzig drei junge Männer ermordet zu haben.

Guido N. hatte zunächst einen 27 Jahre alten Mann in der Nähe eines ehemaligen Industriebetriebes in Groitzsch erschossen. Ein Jahr später tötete er dann einen 19-Jährigen und einen 23-Jährigen. Der Angeklagte gab während der Verhandlung vor Gericht an, die beiden erwischt zu haben, wie sie aus seiner Scheune Altmetall und Teile seiner alten Autos stehlen wollten. Die Staatsanwaltschaft sprach hingegen von einer regelrechten "Hinrichtung".

Tagelang hatten die Beamten im August 2010 nach dem Mörder der beiden in Groitzsch erschossenen Männer gesucht und ihn europaweit zur Fahndung ausgeschrieben. Dann stellte er sich in Kraiburg am Inn plötzlich selbst der Polizei: "Ich bin der, den Sie suchen", soll er den Beamten nur gesagt haben. Zuvor hatte seine Mutter auf dem Präsidium angerufen und ihren Sohn angekündigt.

In seinem Auto lagen mehrere Waffen, darunter ein Revolver des Kalibers 357 Magnum - mit Projektilen aus dieser Pistole wurden nach den Untersuchungen der Polizeiexperten vermutlich alle drei Männer in Groitzsch erschossen.

N. hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa bis zuletzt von Notwehr gesprochen und auf einen Freispruch gehofft.

© sueddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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