Toulouse-Opfer in Jerusalem beigesetzt:"Das israelische Volk weint"

Trauer in Israel: Die jüdischen Todesopfer der Anschläge von Toulouse sind am Mittwoch beigesetzt worden. Tausende Menschen nahmen an der Abschiedszeremonie in Jerusalem teil.

Die vier Opfer des Attentats auf eine jüdische Schule in Toulouse sind am Mittwochvormittag in Israel beigesetzt worden. Tausende Menschen nahmen an dem Begräbnis auf dem größten Friedhof in Jerusalem Har Hamenuhot (Berg der Ruhe) teil und verabschiedeten sich von dem ermordeten Lehrer und Rabbiner Jonathan Sandler, seinen beiden vier und fünf Jahre alten Söhnen sowie einem siebenjährigem Mädchen.

"Der Schmerz ist unerträglich", sagte der israelische Innenminister Eli Jischai bei der Beisetzung. "Das ganze israelische Volk weint." Parlamentspräsident Reuven Rivlin beschrieb den Anschlag in Toulouse als weiteres Beispiel für den Terror gegen Juden in aller Welt.

Die Leichen der Getöteten waren in der Nacht zum Mittwoch in Begleitung des französischen Außenministers Alain Juppé nach Israel geflogen worden. Juppé nahm auch an der Trauerfeier teil. Zuvor traf er sich mit Israels Präsident Schimon Peres.

"Ich bin gekommen, um die Solidarität der Franzosen mit dem israelischen Volk auszudrücken", zitierte Haaretz den französischen Außenminister. Seine Landsleute fühlten, als seien ihre eigenen Kinder ermordet worden, sagte Juppé demnach. Peres bedankte sich für "das Mitgefühl mit uns an einem so harten Tag." Er lobte auch Präsident Sarkozy, dessen Handlungen der vergangenen Tage zeigten, dass "Israel and Frankreich auf derselben Linie liegen auf der Suche nach Frieden und im kompromisslosen Kampf gegen Terrorismus."

Der mutmaßliche Mörder, den die Polizei in Toulouse inzwischen gestellt hat, hatte den vier Opfern am Montag vor einer jüdischen Schule aus nächster Nähe in den Kopf geschossen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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