Serbien:Amokläufer erliegt Verletzungen

Zwei Tage nach dem Blutbad in einem serbischen Dorf ist der mutmaßliche Amokschütze seinen Verletzungen erlegen. Ein Familienstreit könnte Hintergrund der Tat mit 13 Toten sein.

Was auf den ersten Blick wie ein Massaker an Zufallsopfern aussah, war offenbar eine Gewalttat innerhalb der Familie. Zwei Tage, nachdem er in seinem serbischen Dorf 13 Menschen erschossen hat, ist der mutmaßliche Täter in einem Krankenhaus gestorben.

Der 60-Jährige erlag den Verletzungen, die er sich bei der Bluttat am Dienstag selbst zugefügt hatte, teilte die Klinik mit.

Der Kriegsveteran hatte im Dorf Velika Ivanca sechs Männer, sechs Frauen und einen zweijährigen Jungen im Schlaf erschossen. Die Opfer sind den Ermittlungen zufolge Verwandte des Täters. Seine Ehefrau, die ebenfalls verletzt wurde, hatte die Polizei alarmiert. Als die Beamten eintrafen, setzte sich der Mann einen Kopfschuss.

Zunächst war berichtet worden, der 60-Jährige habe bis zu der Tat als friedfertiger und fürsorglicher Familienvater gegolten. Medien berichten nun jedoch, dass er seine Frau regelmäßig verprügelt habe. Zudem soll er mit seinem Sohn in Streit geraten sein, weil er dessen künftige Ehefrau nicht akzeptieren wollte.

Zuvor war spekuliert worden, ob die traumatische Kriegserlebnisse des Veteranen ein Motiv für das Massaker gewesen sein könnten.

Die Opfer der Tat sollen am Freitag beigesetzt werden.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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