Schiffsunglück in Bangladesch:Mehr als 70 Menschen ertrunken

Im Süden Bangladeschs ist eine Fähre mit 1500 Menschen an Bord gesunken. Mindestens 70 Menschen starben. Die Fähre war auf dem Weg zu einem großen religiösen Opferfest.

Drei Tage nach dem Untergang einer überladenen Fähre im Süden von Bangladesch hat sich die Zahl der Toten auf 77 erhöht. Das teilte die Polizei mit, nachdem Taucher 19 weitere Leichen aus dem Fluss Tetulia geborgen hatten. Die Suche nach weiteren Vermissten wurde nach Einbruch der Dunkelheit erst einmal eingestellt.

Die Coco war am Freitag im Hafen von Nazirhat gekentert. Die Fähre befand sich auf dem Weg von der Hauptstadt Dhaka in den Süden des Landes. Überlebende berichteten, dass die Fähre bei der Einfahrt in den Hafen gegen ein Hindernis geprallt sei. Dem privaten Fernsehsenders ETV zufolge waren mehr als 1.500 Passagiere an Bord, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die Fähre soll aber nur 1.000 Fahrgäste zugelassen gewesen sein.

Nach Behördenangaben war das Schiff in der Nacht zum Samstag während des Anlegemanövers im Hafen der Insel Bhola umgekippt. Es wird befürchtet, dass noch immer weitere Opfer unter Deck eingeschlossen sind. Die meisten Passagiere waren auf dem Weg von der Hauptstadt Dhaka zu ihren Familien, um das muslimische Opferfest Eid-al-Adha zu feiern.

Wegen der vielen Menschen an Bord habe das Schiff vermutlich an Stabilität verloren, zitierte die Zeitung The Daily Star am Sonntag einen Polizeisprecher. Nach ersten Ermittlungen soll in der Schiffshaut aber auch ein größerer Riss entdeckt worden. Um die genaue Unglücksursache zu ermitteln, berief die Regierung eine fünfköpfige Expertenkommission. In Bangladesch kommt es wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu schweren Schiffsunglücken.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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