Nach einer Mordserie an Patienten ist eine kanadische Krankenschwester zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Stadt Woodstock in der Provinz Ontario sprach die 50-Jährige am Montag schuldig, in Altenheimen acht Männer und Frauen ermordet zu haben. Elizabeth W. hatte gestanden, ihren Patienten tödliche Insulinspritzen verabreicht zu haben. Sie muss nun mindestens 25 Jahre ihrer Strafe absitzen.
Im Prozess hatte sie weitere Taten gestanden: Sie habe zudem vier Mordversuche begangen und zwei Patienten Verletzungen zugefügt. Als Motiv nannte sie ihre Lebensunlust und Desinteresse an ihrer Arbeit. "Sie war alles andere als ein barmherziger Engel", betonte der Vorsitzende Richter Bruce Thomas. "Stattdessen kam sie wie der Schatten des Todes über ihre Opfer."
Die Frau war seit 1995 als Krankenschwester registriert. Die acht Patienten starben in den Jahren 2007 bis 2014. Damals arbeitete Elizabeth W. für zwei private Altenheime. Offenbar kam ihr auch deshalb niemand auf die Schliche, weil sie oft Nachtschichten hatte. Nach Angaben der Ermittler erhielt die Polizei erst im vergangenen Jahr einen Hinweis, daraufhin wurde sie festgenommen. Während einer Therapie zur Behandlung ihrer Alkoholsucht hatte sich die Krankenschwester ihrem Psychiater offenbart, der die Polizei einschaltete.
Als sie festgenommen wurde, sagte die Krankenschwester aus, sie habe "ehrlich gedacht, dass Gott sich meiner bedient hat". Die Tochter eines der Opfer berichtete örtlichen Medien, ihre Mutter habe an Alzheimer gelitten und sei kurz vor ihrer Ermordung ins Koma gefallen. Nach der Urteilsverkündung bat die Krankenschwester die Angehörigen ihrer Opfer um Entschuldigung.