Papst Franziskus hat Verständnis für eine Trennung von Eheleuten unter bestimmten Umständen. "Sicherlich gibt es auch Fälle, wo eine Trennung der Ehepartner unvermeidbar ist. Manchmal ist sie sogar moralisch notwendig", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom. Dies gelte etwa in Fällen von häuslicher Gewalt, der Unterdrückung des schwächeren Partners oder wenn es um kleine Kinder gehe.
Die Worte des Papstes folgten der Veröffentlichung eines Vorbereitungsdokuments für die Familiensynode im Herbst in Rom. Bei der Versammlung vom 4. bis 25. Oktober sollen Bischöfe aus der ganzen Welt den Umgang mit Gläubigen diskutieren, die nicht nach den katholischen Moralvorstellungen leben. Dabei soll es vor allem um wiederverheiratete Geschiedene, unverheiratet zusammenlebende Paare und Homosexuelle gehen.
Umwelt-Enzyklika:Papst Franziskus wird zum Grünen
Die Umwelt-Enzyklika von Franziskus zeigt: Dieser Papst hält sich nicht an politische Farbenlehren, sondern an die Grundsätze seiner Kirche. Das ist konsequent - und schafft ihm reichlich Feinde.
"Um uns herum gibt es viele Familien in sogenannten irregulären Verhältnissen - mir gefällt dieses Wort nicht -, bei denen wir uns viele Fragen stellen", sagte der Papst. "Wie können wir ihnen helfen? Wie können wir sie begleiten? Wie können wir sie begleiten, damit die Kinder nicht zu den Geiseln ihres Vaters oder ihrer Mutter werden?" Nach katholischem Verständnis ist eine Auflösung des Ehesakraments unmöglich. An diesem Dogma rüttelt der Papst mit seinen Aussagen.