Oscar Pistorius vor Gericht:"Auf keinen Fall war es Notwehr"

Ein Polizeiermittler belastet Oscar Pistorius mit seinen Aussagen schwer. Er glaube nicht daran, dass der Athlet sich und seine Freundin vor Einbrechern schützen wollte. Laut Staatsanwaltschaft hörte eine Zeugin in der Tatnacht "unablässiges Geschrei" aus Pistorius' Haus. Noch heute will das Gericht in Pretoria darüber entscheiden, ob der Sportler auf Kaution freikommt.

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Ein Spitzensportler unter Mordverdacht: Am Freitag brach Oscar Pistorius unter Tränen im Gerichtssaal zusammen, beim ersten Verhandlungstag an diesem Dienstag heulte er jedes Mal auf, wenn der Name seiner verstorbenen Freundin Reeva Steenkamp erwähnt wurde. Das südafrikanische Model wurde im kleinen Familienkreis in Port Elizabeth beerdigt.

Während Richter Desmond Nair gestern bereits die Klage der Staatsanwaltschaft auf vorsätzlichen Mord zugelassen hat, geht es bei der Verhandlung an diesem Mittwoch um die Frage, ob Pistorius zunächst auf Kaution freikommt. Die Entscheidung wird gegen Mittag erwartet.

  • Oscar Pistorius befindet sich in Gewahrsam der Polizei.
  • Der 26-Jährige teilte in einer eidesstattlichen Erklärung mit: "Ich hatte nicht vor, meine Freundin zu töten." Er schilderte Detail für Detail, was sich in der Tatnacht zugetragen haben soll. Das Statement im Wortlaut.
  • Pistorius' Anwalt Barry Roux versucht, das Gericht davon zu überzeugen, dass sein Mandant Steenkamp tötete, weil er sie für einen Einbrecher hielt.
  • Richter Desmond Nair folgte in seiner Einschätzung bereits der Anklage um Staatsanwalt Gerrie Nel und geht von "vorsätzlichem Mord" aus.

Folgende Indizien weisen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft auf Vorsatz hin:

  • Eine Overnight-Bag von Steenkamp wurde in Pistorius' Haus gefunden.
  • Schüsse wurden durch die Tür eines kleinen Badezimmers hindurch abgegeben.
  • Die Tür war verschlossen.
  • Die Tür wurde aufgebrochen.
  • Die verwundete Steenkamp wurde ins Erdgeschoss gebracht.
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