Ministerin vermutet politische Strategie hinter Tod von Cecil
Nach dem Tod des populären Löwen Cecil hat Simbabwes Regierung die Auslieferung des US-Zahnarztes gefordert, der ihn mutmaßlich illegal erschossen hatte. "Wir rufen die zuständigen Behörden auf, ihn nach Simbabwe zu überstellen, damit er für seine illegalen Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden kann," sagte Umweltministerin Oppah Muchinguri in Harare. "Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst."
Sie warf Walter Palmer vor, mit seiner Tat auch politische Absichten verfolgt zu haben und bedauerte, dass Palmer bereits das Land verlassen hatte, bevor die Behörden den "ausländischen Wilderer" festnehmen konnten. Gleichzeitig verdächtigte sie den US-Zahnarzt, Cecil absichtlich erschossen zu haben, "um dem Image von Simbabwe weiter zu schaden und die Beziehungen zwischen Simbabwe und den USA weiter zu belasten".
Nach den mutmaßlich manipulierten Wahlen im Jahr 2002 hatten die USA Sanktionen - darunter vor allem Einreiseverbote - gegen den langjährigen Machthaber Robert Mugabe und Mitgliedern seines inneren Machtzirkels erlassen. Muchinguri ist eine enge Vertraute Mugabes.
Der Hintergrund
Der im Bundesstaat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer hatte den 13 Jahre alten Löwen, der als ein Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks im Nordwesten Simbabwes galt, offenbar mit einem perfiden Trick aus dem Park gelockt und getötet. Die Aktion löste unter Tierschützern und im Internet einen Sturm der Entrüstung aus. Auch die USA haben Ermittlungen gegen Palmer aufgenommen.
Jagd auf Löwe Cecil:US-Behörden ermitteln gegen Cecils Jäger
Nachdem Walter Palmer in Simbabwe einen Löwen getötet hat, muss sich der wohlhabende Zahnarzt nun in seiner Heimat womöglich für die Tat verantworten.
UN ruft zum Kampf gegen Wilderei auf
Die Vereinten Nationen haben auf Initiative Deutschlands erstmals mit einer Resolution zum Kampf gegen Wilderei aufgerufen. Das Töten von Wildtieren und der illegale Handel mit ihnen müsse als "ernstes Verbrechen" behandelt werden, lautet die Forderung in dem von der UN-Vollversammlung in New York verabschiedeten Papier.
Vorsitzende des Gremiums Denis G. Antoine betonte zudem, dass der illegale Handel mit Wildtieren nicht nur Tierarten und Ökosysteme bedrohe, sondern auch die Existenzgrundlage der Einheimischen angreife und Touristenattraktionen abwerte.