Nach den gigantischen Stromausfällen in weiten Teilen Indiens sind die drei betroffenen Netze wieder vollständig in Betrieb. Die am Dienstag ausgefallenen Netze im Norden, Osten und Nordosten des Landes laufen wieder, sagte ein Vertreter des staatlichen Energieversorgers PSOC. Ingenieure hätten die ganze Nacht über gearbeitet, um die Stromversorgung wieder vollständig herzustellen.
Von dem größten Blackout in der indischen Geschichte waren am Dienstag bis zu 600 Millionen Menschen in 20 der 29 Bundesstaaten Indiens betroffen gewesen, darunter auch die Menschen in den Metropolen Neu Delhi und Kolkata. Hunderte Züge blieben stehen und mussten evakuiert werden. In Neu-Delhi war der Betrieb der Metro unterbrochen. Krankenhäuser, Geschäfte und Büros liefen mit Notfallgeneratoren. Erst nach etwa zehn Stunden konnte die Stromversorgung in einigen Regionen wiederhergestellt werden.
Bereits am Montag hatte es in Indien einen riesigen Stromausfall gegeben. Die aufstrebende Wirtschaftsmacht hängt in der Stromerzeugung überwiegend von Kohle ab, die Stromnetze sind veraltet. Besonders in den heißen Sommermonaten, in denen der Stromverbrauch deutlich ansteigt, kommt es immer wieder zu Ausfällen.
Energieminister Sushil Kumar Shinde machte am Dienstag Bundesstaaten, die mehr als die ihnen zustehende Quote an Strom abgezweigt hätten, für den Zusammenbruch der Netze verantwortlich. Der Sprecher der wichtigsten Oppositionspartei, der hindu-nationalistischen BJP, sprach von einem Versagen der von der Kongresspartei geführten Regierung. Die kündigte an, die Ursache für die Stromausfälle untersuchen zu wollen.