Kunst oder Bomben in Tüten?:New Yorker Designer festgenommen

Kunst oder Terror? Als er aus Liebe zur Stadt beleuchtete Plastiktüten in New York aufhängen wollte, wurde ein Designer verhaftet. Der Vorwurf: "Platzierung einer falschen Bombe oder gefährlichen Substanz".

Für ihn war es ein Kunstwerk, eine Ode an New York, für die Polizei eine mögliche Bombe: Der Designer Takeshi Miyakawa ist festgenommen worden, weil er in einem Park in Brooklyn Bomben gebastelt haben soll. Miyakawa zufolge handelte es sich bei den Objekten allerdings um Kunstinstallationen im Rahmen der NY Design Week, um illuminierte Plastiktüten mit dem Aufdruck "I Love NY", die überall in der Stadt von Bäumen und Laternenpfählen leuchten sollten.

Ein Passant habe die Arbeit des Designers und vier seiner Kollegen am frühen Samstagmorgen beobachtet und die Polizei gerufen, schildert er in einer Erklärung auf seiner Webseite. Das alarmierte Bombenentschärfungskommando stellte fest, dass es sich bei den fraglichen Objekten um "ein Arrangement handelt, bestehend aus einer Plastikschachtel mit Drähten darin, die mit einer Plastiktüte verbunden ist, die eine Batterie enthält".

Laut New York Times werden Miyakawa fahrlässige Gefährdung und die Platzierung einer "falschen Bombe oder gefährlichen Substanz" vorgeworfen. Dem Bericht zufolge wurde seine Untersuchungshaft verlängert - bis die Ergebnisse einer psychologischen Konsultation vorlägen.

"Er hatte nicht die Absicht, irgendjemanden zu erschrecken", sagte ein Freund des Künstlers. Seine Anwältin spricht von einem "großen Missverständnis". Auf Facebook hat sich bereits eine Initiative formiert, die für die Freilassung Miyakawas eintritt - sie zählte am Montagabend schon mehr als 1000 Mitglieder.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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