Kletterrekord im Yosemite-Nationalpark:19 Tage über dem Abgrund

Die "Dawn Wall"-Route am El Capitan im Yosemite-Park gilt als schwierigste Kletterpartie der Welt - und Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson haben sie mit bloßen Händen und Füßen bezwungen. Nach 19 Tagen und knapp 1000 Höhenmetern erreichten sie den Gipfel des Monolithen.

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(Foto: Ben Margot/AP)

Er gehört zu den wichtigsten Attraktionen im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien: 1000 Meter hoch ragt der Monolith El Capitan in den Himmel, sein Gipfel liegt auf 2307 Metern über dem Meer. Der Name des Felsmassivs ist die spanische Übersetzung des traditionellen Namens aus der Sprache der Ahwahnee-Indianer, die ihn nach einem ihrer Häuptlinge nannten.

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(Foto: AP)

El Capitan zieht Kletterer aus aller Welt an. Kevin Jorgeson (links) und Tommy Caldwell (rechts) brachen am 27. Dezember zu einem Trip der Superlative auf: Sie wollten ohne Hilfsmittel, nur mit einem Seil als Lebensversicherung die berüchtigte "Dawn Wall"-Route bezwingen. Sie gilt als eine der schwierigsten Kletterstrecken weltweit, wenn nicht die schwierigste überhaupt.

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(Foto: AP)

Am 7. Januar durchklettern die beiden 30 und 37 Jahre alten Männer den Streckenabschnitt, der "Pitch 15" genannt wird - einen etwa 800 Meter langen Abschnitt freigelegten Granits.

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(Foto: AP)

Insgesamt führen etwa 100 Kletterrouten auf den Gipfel des El Capitan. Viele hielten das Vorhaben der beiden Freeclimber für undurchführbar - die "Dawn Wall"-Route mit bloßen Händen und Füßen zu bezwingen. Beide hatten fünf Jahre lang trainiert, bevor sie ihr Abenteuer begannen.

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(Foto: AP)

Nichtsdestrotz hatten sie mit Verletzungen zu kämpfen - auf diesem Bild krallt sich Kevin Jorgeson in die blanke Felswand. Die beiden Männer legten immer wieder Ruhephasen ein, um Händen und Füßen Zeit zur Erholung zu geben - und benutzten sogar Sekundenkleber, um schneller wieder weiterklettern zu können.

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(Foto: AP)

Die Nächte verbrachten die beiden in Biwaks, die an Seilen in der Felswand hingen.

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(Foto: AP)

Mehr als zwei Wochen lebten Tommy Caldwell (im Bild) und Kevin Jorgeson praktisch über dem Abrgund. El Capitan ist der größte Granitmonolith der Erde.

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(Foto: dpa)

Während ihrer Extremtour berichteten die Kletterer auf Facebook und Twitter über ihre Erlebnisse. Sie waren allein auf ihre Fingerfertigkeit und Kraft angewiesen und mussten sich in Spalten so dünn wie Rasiermesser und so klein wie Zehn-Cent-Münzen klammern.

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(Foto: Ben Margot/AP)

Dann, nach 19 Tagen, vollbrachten Caldwell und Jorgeson am Mittwochnachmittag das schier Unmögliche: Sie erreichten den Gipfel des Monolithen, wo sie von jubelnden Freunden und Verwandten begrüßt wurden.

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(Foto: AP)

Unter den Menschen, die den Rekorderfolg der Freikletterer bejubelten war auch Kevin Jorgesons Mutter Gaelena (Mitte, im roten Anorak). Jorgeson zog sich wenige Minuten nach seinem Partner Tommy Caldwell die letzten Zentimeter zum Gipfel nach oben. Seine Mutter Terry ist rechts im Bild, sein zwölfjähriger Neffe vorne links.

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(Foto: REUTERS)

"Es war ein guter Adrenalinrausch", zitiert der San Francisco Chronicle einen "krächzenden" und "fast stimmlosen" Caldwell am Gipfel. Er schaffte noch ein paar gehauchte Dankesworte, dann stieg er in ein Auto. Dem Bericht zufolge sagte sein Partner Jorgeson später, er werde nun erst einmal duschen. "Das wird eine Weile dauern."

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