Kanada:Kojoten töten 19-jährige Sängerin

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Gerade wurde sie als Nachwuchstalent nominiert, jetzt ist sie tot: Taylor Mitchell ist bei einer Wanderung von Kojoten angefallen worden. Jede Hilfe kam zu spät.

Im Osten Kanadas ist eine junge Musikerin beim Wandern von zwei Kojoten angegriffen und tödlich verletzt worden. Die 19-jährige Taylor Mitchell war nach Angaben des kanadischen Fernsehens CTV allein in einem Nationalpark in der Provinz Neuschottland (Nova Scotia) unterwegs, als sie von den ansonsten scheuen Wildtieren angegriffen wurde.

Folk-Sängerin Taylor Mitchell ist von zwei Kojoten angegriffen worden. (Foto: Foto: AP)

Ein anderer Wanderer in der Nähe habe ihre Schreie gehört und telefonisch Hilfe gerufen. Als die Sanitäter eintrafen, war Mitchell schon in kritischem Zustand. Sie habe Bisswunden am ganzen Körper gehabt und viel Blut verloren, sagte Paul Maynard vom Rettungsdienst Emergency Health Services.

Schwer verletzt sei die junge Frau zunächst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht und dann später in eine Klinik nach Halifax geflogen worden. Doch jede Hilfe kam zu spät. Die Songschreiberin und Sängerin aus Toronto starb in der Nacht zum Mittwoch im Krankenhaus.

Die junge Folk-Musikerin hatte gerade erst ihren Führerschein gemacht. Mit ihrem ersten Auto sei sie gleich an die Atlantikküste gefahren, wo sie neben einem Urlaub auch eine kleine Tournee starten wollte, sagte ihre Managerin. "Sie ist vor zwei Monaten erst 19 geworden und sie war so gespannt auf ihre Zukunft." Freunde und Familien stünden unter Schock.

Gerade war Taylor Mitchell als beste Nachwuchsinterpretin für den "Canadian Folk Music Award" nominiert worden. Die 19-Jährige hatte erst im März ein viel gelobtes Debütalbum herausgebracht. Das Cover zeigt sie allein im Wald - sie liebte die Natur.

"Es ist meine erste Ostküstentour, und bislang mag ich sie", hatte sie ihren Fans noch kurz vor der tödlichen Attacke auf ihrer Myspace-Seite im Internet mitgeteilt. "So eine liebenswerte, talentierte junge Frau ... sie wird uns fehlen", hat nun ein Fan dort gepostet.

"Ein sehr heftiger Angriff"

Die Verwaltung des Naturparks sperrte den Wanderweg, auf dem sich die Attacke ereignete. "Das war ein sehr heftiger Angriff, so etwas haben wir noch nie in diesem Nationalpark erlebt", sagte der Aufseher im Cape-Breton-Highlands-Park, Derek Quann. Die Polizei musste auf einen besonders aggressiven Kojoten schießen. Beide Tieren seien zunächst in den Wald entkommen, ein Kojote sei aber später getötet worden.

Don Anderson, ein Biologe aus der Region, sagte der kanadischen Zeitung Toronto Star auf dem selben Pfad sei bereits vor einigen Jahren ein Mädchen gebissen worden. Auch Ethel Merry, Besitzerin eines nahen Motels, zeigte sich nicht überrascht. Ihr Haus sei zehn Kilometer von dem Nationalpark entfernt, dennoch seien dort ständig Kojoten, sagte sie

Die sogenannten Präriewölfe sind von Mittelamerika bis nach Kanada verbreitet. Kojoten ernähren sich zumeist von kleineren Beutetieren wie Mäusen oder Hasen. Sie gelten eigentlich als ungefährlich für Menschen, Angriffe sind extrem selten.

© dpa/AP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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