Großbritannien:Prinz Philip geht in Rente

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  • Der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II., Prinz Philip, wird ab Herbst keine öffentlichen Auftritte mehr wahrnehmen. Das teilte der Buckingham-Palast mit.
  • Der 95-Jährige gilt schon länger als gesundheitlich angeschlagen.
  • Die Königin wird aber weiterhin ihren Aufgaben nachkommen, heißt es in der Mitteilung.

Großbritanniens Prinz Philip geht in Rente. Am Donnerstagmorgen teilte der Buckingham-Palast in einer Erklärung mit, der 95-jährige Ehemann von Königin Elizabeth II. werde ab Herbst von allen offiziellen Verpflichtungen zurücktreten. Darin heißt es auch, dass die Königin seine Entscheidung unterstütze. Sie werde aber weiterhin ihre königlichen Aufgaben wahrnehmen.

Prinz Philip ist Schirmherr zahlreicher Organisationen. Schon seit seinem 90. Geburtstag war er von vielen Ämtern zurückgetreten. Er ist außerdem Mitglied in mehr als 780 Organisationen. In diesen wird er aber dann keine aktive Rolle mehr spielen, heißt es in der Mitteilung. Auch die Queen hatte in den vergangenen Monaten immer wieder offizielle Aufgaben abgegeben - vor allem ging es dabei um Termine, die mit Langstreckenflügen verbunden waren.

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Seine ungeschickten Äußerungen brachten Prinz Philip einst den Beinamen "Mann der tausend Fehltritte" ein. Jetzt tritt er als Gentleman aus der Öffentlichkeit zurück.

Noch bis August werde Prinz Philip bereits geplante Termine absolvieren, heißt es in der Mitteiliung des Palastes. Danach werde er jedoch keine "neuen Einladungen zu Besuchen oder anderen Verpflichtungen" mehr annehmen. Allerdings werde er möglicherweise auch danach auf eigenen Wunsch von Zeit zu Zeit an öffentlichen Ereignissen teilnehmen.

Plötzlich anberaumte Versammlung sorgte für Spekulationen

Zuvor hatte am Donnerstagmorgen eine plötzlich anberaumte Versammlung aller königlichen Angestellten für Spekulationen um die Gesundheit der Königin und ihres Ehemannes gesorgt. Noch am Mittwoch hatte Prinz Philip aber, der im Juni seinen 96. Geburtstag feiert, einen Cricketclub besucht. Die Königin hatte am Mittwochnachmittag noch ein Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May im Palast wahrgenommen.

Prinz Philip ist seit fast 70 Jahren mit der Queen verheiratet. In der Öffentlichkeit schien es für ihn nie ein Problem zu sein, ihr das Rampenlicht zu überlassen. Mit der Zeit fügte er sich souverän in seine Rolle als Prinzgemahl. Die Ehe der beiden gilt als beständig und skandallos. Doch Prinz Philip sorgte immer wieder mit ungeschickten Äußerungen für Aufregung. So begrüßte er etwa 1997 den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl mit den Worten: "Willkommen, Herr Reichskanzler."

Vor seiner Hochzeit hatte Prinz Philip eine militärische Karriere begonnen. 1939 trat er in die britische Marine ein und absolvierte als Jahrgangsbester das Royal Naval College in Dartmouth. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er auf mehreren britischen Kriegsschiffen.

Schon seit längerer Zeit sorgen sich die Briten um die Gesundheit von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip. Erst zum Jahreswechsel hatte eine schwere Erkältung die beiden über 90-Jährigen schwer angeschlagen, so dass die Königin weder am Weihnachts- noch am Neujahrsgottesdienst teilnehmen konnte.

© SZ.de/dpa/AFP/lot - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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