"Golf-Kartell" in Mexiko:Soldaten fassen Drogenboss Treviño

Neuer Schlag gegen die Drogenmafia in Mexiko: Mario Armando Ramírez Treviño, auch "der Glatzköpfige" genannt, ist festgenommen worden. Er ist Chef des "Golf-Kartells", das in großem Stil Kokain und Marihuana schmuggelt.

Die mexikanischen Sicherheitskräfte haben einen weiteren mächtigen Drogenboss festgenommen. Am Samstag fassten sie Mario Armando Ramírez Treviño, auch bekannt als "X-20" oder "Der Glatzköpfige", wie die Regierung mitteilte.

Treviño führte seit knapp einem Jahr das berüchtigte "Golf-Kartell", das nach US-Angaben den Großteil des Kokain- und Marihuanaschmuggels in die Vereinigten Staaten kontrolliert. Die Regierung in Washington hatte ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar für Ramirez' Ergreifung ausgesetzt.

Es ist der zweite schwere Schlag gegen die Drogenszene in Mexiko binnen weniger Wochen. Im Juli fassten mexikanische Elitesoldaten den Anführer der Zetas, die als die brutalste Drogenbande des Landes gelten. Das Golfkartell hatte in den vergangenen Jahren an Einfluss zugunsten der Zetas verloren, mit denen das Syndikat im Clinch lag.

Das Golf-Kartell ist eines der ältesten Verbrechersyndikate Mexikos. Bereits zu Zeiten der Prohibition in den 1920er Jahren soll die Gruppe Alkohol geschmuggelt haben, wie es in einer Analyse des wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses heißt. Seit etwa 40 Jahren sei das im Nordosten Mexikos beheimatete Kartell im Drogengeschäft tätig, berichtete das Nachrichtenportal Insight Crime. Mittlerweile ist die Gruppe auch in die Schleusung von Flüchtlingen in die USA verwickelt.

Für den seit Dezember amtierenden Präsidenten Enrique Peña Nieto ist die Festnahme ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen die Bandengewalt, die Mexiko seit Jahren lähmt. Seit 2007 kamen in dem Drogenkrieg mehr als 70.000 Menschen ums Leben.

© Süddeutsche.de/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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