Feuer auf 150 Quadratkilometern:Ein Toter bei Waldbrand in Schweden

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Ein Helikopter versucht den Brand in der Nähe von Sala zu löschen. (Foto: REUTERS)

Bei einem der größten Waldbrände in der Geschichte Schwedens ist ein Mann ums Leben gekommen. Das Feuer breitet sich weiter aus. Schlechte Wetterbedingungen erschweren die Löscharbeiten.

  • Bei verheerenden Walbränden in Mittelschweden ist ein Mann ums Leben gekommen.
  • Das Feuer breitet sich rasend schnell aus und hat inzwischen auf eine Fläche von 150 Quadratkilometern ausgedehnt, die Löscharbeiten könnten mehrere Monate andauern.
  • Zwei Orte wurden bereits evakuiert, etwa 1000 Einwohner mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen.

30-Jähriger tot am Straßenrand gefunden

Beim größten Waldbrand der jüngeren schwedischen Geschichte ist ein Mann ums Leben gekommen. Die Leiche des 30-Jährigen sei an einer Straße entdeckt worden, wie die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter berichtet. Der Mann sei ein Opfer der verheerenden Brände in der Nähe der mittelschwedischen Stadt Sala in der Provinz Västmanlands.

Obwohl die Polizei noch nicht genau wisse, was dem Mann zugestoßen ist, sei sie sicher, dass er an den Folgen schwerer Verbrennungen gestorben ist, berichtet die schwedische Ausgabe des Portals The Local. Wegen der Verletzungen sei er schwer zu identifizieren. Die Polizei habe aber den Ausweis des Mannes gefunden, so der Bericht.

Ein Hubschrauber wirft Wasser über den brennenden Wäldern ab. (Foto: AP)

Eine Fläche von 150 Quadratkilometern brennt

Der Waldbrand hatte sich schon am Wochenende auf etwa 100 Quadratkilometer ausgeweitet. Inzwischen brennt eine Fläche von 150 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Größe von Liechtenstein. Bald könnten die Flammen die ersten Orte in der sehr ländlichen Region etwa hundert Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Stockholm erreichen.

Über 200 Helfer sind seit mehreren Tagen im Einsatz und versuchen das Feuer einzudämmen. Zahlreiche Hubschrauber kreisen über dem Gebiet und werfen Wasser ab, abgepumpt aus umliegenden Seen. Der Staat hat nun die Leitung des Einsatzes auf Bitten der Rettungskräfte hin von den Kommunen übernommen.Die Feuerwehrmänner seien "erschöpft, es ist unerhört schwer", sagte ein Einsatzleiter. Aus Italien und Frankreich werden Löschflugzeuge erwartet.

Wie The Local berichtet, dürfen Privatpersonen beim Löschen der Brände inzwischen nicht mehr als freiwillige Helfer agieren, weil das zu gefährlich sei. Am Montag waren neun Helfer von den Flammen eingeschlossen worden, konnten aber befreit werden.

Trockenes, warmes und windiges Wetter erschweren die Löscharbeiten zusätzlich. Es sei, wie ein Sprecher der schwedischen Feuerwehr sagte, "das absolut schlimmste Wetter, um Waldbrände zu löschen". Ein Wetterumschwung ist in nächster Zeit nicht Sicht. Die Löschungsarbeiten könnten auch deshalb noch den ganzen August oder sogar mehrere Monate andauern.

Erste umliegende Orte müssen evakuiert werden

Die ersten Bewohner in der Nähe des Waldbrandes mussten am Montag in Gammelby, nördlich von Sala, ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Bis zum Abend waren es bereits etwa Tausend Menschen, berichtet The Local - viele vor allem aus abgelegenen Orten.

© Süddeutsche.de/dpa/tam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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